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Das „Teilkonzept Zielsystem für die strategische Steuerung in der Landeshauptstadt Potsdam“ aus dem Rathaus findet PNN-Autor Henri Kramer nicht überzeugend.

© A. Klaer

Leitbild für Potsdam: 110.000 Euro für eine Strategie

Potsdam gibt sich ein neues Leitbild. Der Prozess hat bislang schon 300.000 Euro gekostet. Nun entsteht ein Strategiepapier, wie das Leitbild im Haushalt der Stadt umgesetzt werden kann. Für 110.000 Euro.

Potsdam - Nach dem schon 300 000 Euro teuren Leitbild-Prozess gibt die Stadtverwaltung nun in einem weiteren Schritt 110 000 Euro für die Einführung einer „strategischen Steuerung“ aus. Das bestätigte Stadtsprecher Stefan Schulz am Donnerstag auf PNN-Anfrage. Am Abend zuvor hatten die Stadtverordneten die Pläne im Hauptausschuss ohne größere Nachfragen zur Kenntnis genommen.

Nötig sei der Prozess wegen der Herausforderungen des schnell wachsenden Potsdams

Laut Schulz lässt sich das Rathaus das Konzept bis Ende des Jahres von der Hamburger Beratungsfirma Nordlicht Management Consultants GmbH schreiben. Das Ziel klingt abstrakt: Der Plan dient dazu, für die kommenden Haushaltsplanungen Prioritäten zu setzen. Die sollen sich aus dem von den Stadtverordneten beschlossenen und vielfach als zu allgemein kritisierten Leitbild für die Stadt Potsdam ableiten. „Erst wenn auf Grundlage des Leitbildes strategische und operative Ziele für die Stadt formuliert sind, lassen sich konkrete Maßnahmen festlegen“, sagte Schulz. Es handele sich um „die anspruchsvollste Stufe aktueller Verwaltungsreformansätze“, sagte Schulz. Wegen der Komplexität habe das Rathaus auch externe Beratung einholen müssen, sagte Schulz. Nötig sei der Prozess unter anderem wegen der Herausforderungen der schnell wachsenden Stadt: Die damit einhergehende Themendichte und -vielfalt könne nur erfolgreich gemeistert werden, wenn die Stadtverordneten und die Geschäftsbereiche im Rathaus ein Verfahren finden, verbindliche Ziele zu formulieren und Prioritäten im Rahmen ihrer Budgets zu setzen.

Für das Verfahren haben die Stadtverordneten nun auch ein erstes Teilkonzept erhalten. Dort wird als Beispiel für so einen Prozess die Stadt Mannheim genannt. Dort gilt etwa als ein Schwerpunktziel Bildungserfolg für Kinder. Dem sind dann verschiedene Maßnahmen wie Sprachfördermaßnahmen oder bessere Ganztagsangebote an Schulen untergeordnet. Um zu solchen Strategien zu kommen, soll unter anderem noch dieses Jahr eine zweitägige Strategieklausur der Verwaltungsspitze stattfinden. 

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Das Rathaus Potsdam legt ein neues Strategie-Papier vor. Es bleibt bei vielen Allgemeinplätzen - und ist wohl eher eine Beschäftigungstherapie, meint PNN-Autor Henri Kramer.

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