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Am 21. März jährt sich der Handschlag von Adolf Hitler und dem damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg vor der Garnisonkirche zum 90. Mal.

© Bundesarchiv/wikipedia commons / Theo Eisenhart

90 Jahre Tag von Potsdam: Debatten zum „Begräbnis der Demokratie“

Vorträge, Ausstellungen, Performances: Anlässlich des 90. Jahrestages finden etliche Veranstaltung rund um den Tag von Potsdam statt.

Am 21. März jährt sich der Handschlag von Adolf Hitler und dem damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg vor der Garnisonkirche zum 90. Mal. Aus diesem Anlass beschäftigt sich eine ganze Reihe von Vorträgen, Diskussionen und Ausstellungen mit dem Tag von Potsdam und seiner historischen Bedeutung damals und heute.

Unter dem Titel „Der Tag von Potsdam. Begräbnis der deutschen Demokratie 1933?“ lädt die brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam am 21. März um 18 Uhr zu einem Gespräch mit dem Historiker Thomas Wernicke, der die Aktenlage rund um das historische Datum genau studiert hat.

„Welche Akteure bereiteten den Weg in die Diktatur? Wie verhielt sich die Stadt Potsdam?“, lauten die Fragen des Gesprächsabends. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeshauptstadt Potsdam statt und ist Teil einer Veranstaltungsreihe zum 90. Jahrestag des Tages von Potsdam.

Historische Fotos und eine Soundinstallation

Ebenfalls dazu gehört eine Ausstellung im Potsdam Museum: „Die Schauplätze des Tags von Potsdam im Spiegel der Fotografie“ zeigt viele historische Bilder der Feierlichkeiten anlässlich der Reichstagseröffnung 1933, der stellvertretende Museumsdirektor Hannes Wittenberg wird das Ereignis in einem Vortrag näher beleuchten. Die Veranstaltung findet am 21. März um 17 Uhr statt, der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten, entweder online oder telefonisch unter (0331) 289 68 68.

Eine künstlerische Bearbeitung erfährt der Tag von Potsdam am 22. März um 19 Uhr bei der Performance „Rührt euch!“ in der ehemaligen Kantine des Rechenzentrums Potsdam: Die Sound- und Videoinstallation der Künstlerin Anette Paul ist anschließend vom 23. bis 26. März von 14 bis 17 Uhr zu sehen.

Neues Buch über den Juristen Ludwig Levy

Einen anderen Aspekt beleuchtet die Ausstellung „Entrechtet. Die Ausgrenzung von Juristen jüdischer Herkunft 1933“, die am 23. März um 17 Uhr in der Gedenkstätte Lindenstraße eröffnet wird: Verbunden wird die Eröffnung mit der Buchvorstellung „Ich lebe für das Recht“, in dem das Schicksal des Potsdamer Juristen Ludwig Levy nachgezeichnet wird. Der Eintritt ist frei, es wird um Anmeldung per E-Mail an info@gedenkstaette-lindenstrasse.de gebeten.

Am 23. März um 18.30 Uhr findet in der Kosmos-Kantine des Rechenzentrums Potsdam eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Die Potsdamer Garnisonkirche und die Errichtung der NS-Diktatur“ statt. Dabei soll das Augenmerk nicht nur auf den gesellschaftlichen Gruppen liegen, die Hitler zur Macht verholfen haben, sondern auch auf den Abgeordneten des Reichstages, die am 21. März 1933 nicht in der Garnisonkirche erschienen oder bereits inhaftiert waren.

An dem Podium nehmen Jens Flemming, Reinhard Mehring, Daniela Münkel und Ekkehard Klausa teil, Veranstalter ist das Moses-Mendelsohn-Zentrum Potsdam für europäisch-jüdische Studien.

Aufräumen mit verbreiteten Mythen

„Eine Stunde Missbrauch? Widerreden gegen Mythen zum Tag von Potsdam“ heißt die Diskussionsveranstaltung, die am 24. März um 18 Uhr in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam stattfinden wird. Veranstalter ist die Initiative „Lernort Garnisonkirche“, die dem Wiederaufbau kritisch gegenübersteht.

Dabei soll unter anderem beleuchtet werden, ob der Tag von Potsdam wirklich nur eine „Dreiviertelstunde des Missbrauchs“ der Kirche darstellte, wie zum Teil behauptet wird. Es gibt Redebeiträge von Matthias Grünzig, Manfred Gailus, Annette Leo und Philipp Oswalt, der Eintritt ist frei.

Am 24. März um 11 Uhr geht es im Filmmuseum Potsdam um „Der Tag von Potsdam und die Medien“, Ralf Forster vom Filmmuseum hält dazu einen Vortrag mit Filmbeispielen.

Die Stiftung Garnisonkirche bietet vom 21. bis 26. März außerschulische Projekttage zum Thema „Glockenklang und Menschenmassen: Der Tag von Potsdam als historisches Ereignis und Gegenstand geschichtskultureller Debatten“ an. Die Projekttage finden in Kooperation mit dem Potsdam Museum und dem Filmmuseum Potsdam statt.

Ebenfalls Teil der Veranstaltungsreihe ist eine Virtual-Reality-Experience im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, die vom 21. bis 26. März stattfindet: Hier können Besucherinnen und Besucher in einer virtuellen Führung das erste Konzentrationslager Oranienburg besuchen, das am Tag von Potsdam errichtet worden war.

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