Alter Landtag nach Feuer unzureichend gesichert: Stadt Potsdam stimmt sich mit Sanus AG noch ab
Die Verwaltung hatte mit einer Ersatzvornahme gedroht. Doch noch immer fehlt die geforderte Sicherung der Brandruine auf dem Brauhausberg.
Nach dem Feuer im ehemaligen Landtagsgebäude auf dem Brauhausberg in Potsdam am 5. August fehlt noch immer die von der Stadt geforderte Sicherung des Gebäudes. Die Feuerwehr hatte bereits gewarnt, der Seitenflügel drohe einzustürzen. Dort hatte das Feuer den Dachstuhl und den darunter liegenden früheren Plenarsaal komplett zerstört.
Die Stadt Potsdam hatte der Eigentümerin, der Berliner Sanus AG, am 8. August mit einer Ersatzvornahme gedroht, sollte das Grundstück nicht ausreichend vor einem Betreten gesichert werden. Die Anordnung sollte bis Ende dieser Woche erfüllt werden. Allerdings stehen weiterhin nur Bauzäune und die frühere Grundstückseinfriedung um das Gebäude. Eine Ersatzvornahme, bei der die Stadt eine Sicherung auf Kosten der Eigentümerin errichtet, blieb aus.
Die Stadt befinde sich „aktuell in Gesprächen mit der Eigentümerin“, sagte ein Stadtsprecher den PNN. „Es ist das gemeinsame Bestreben, die brandbedingten Gefahren für die öffentliche Sicherheit unverzüglich abzuwehren.“ Dabei solle es zu einer schnellen Freigabe der Straße Am Havelblick kommen, um die Einschränkungen für Anwohner zu beenden. Die Straße ist seit dem Feuer aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Stadt hatte ihrerseits mehrere Schilder mit dem Hinweis „Betreten verboten! Lebensgefahr!“ am Grundstück aufgehängt.
Die Berliner Sanus AG plant im ehemaligen Landtag sowie in Neubauten auf dem Grundstück Wohnungen und Gewerbe. Die Fertigstellung war eigentlich für 2021 vorgesehen. Doch bis heute liegt keine Baugenehmigung dafür vor. Wiederholt war es auf dem Grundstück und am Gebäude, der ehemaligen Preußischen Kriegsschule und späteren SED-Bezirksleitung, zu Vandalismus und Brandstiftungen gekommen.
Zu dem Feuer vom 5. August ermittelt die Polizei ebenfalls wegen Brandstiftung. Eine zu Wochenbeginn verbreitete Meldung, dass zwei tatverdächtige Jugendliche ermittelt worden seien, stellte sich laut Polizei als Falschmeldung heraus.
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