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In Brandenburg wird über die Verschärfung der Maskenpflicht debattiert.

© Foto: dpa/Marijan Murat

Der dritte Corona-Herbst ist da: Verantwortung und vorhersehbare Debatten

Brandenburgs Kabinett berät wohl am Dienstag über schärfere Regeln - härtere Maßnahmen hätten erwartbare Reaktionen zur Folge.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Der dritte Corona-Herbst ist da und die Belastung der Krankenhäuser steigt. So weit, so erwartbar. Was diesmal anders ist, sind höhere Impfquoten und die Tatsache, dass es kaum noch bundeseinheitlichen Regeln gibt und jedes Bundesland selbst entscheiden kann, was außer der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr noch gelten soll.

Das Landeskabinett berät jedenfalls voraussichtlich am nächsten Dienstag über schärfere Regeln, die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat bereits eine Ausweitung der Maskenpflicht von öffentlichen Bussen und Bahnen auf Geschäfte und Behörden ins Spiel gebracht. Dem schließt sich nun auch Potsdams Amtsärztin an.

Die nun folgende Debatte ist erwartbar: Erst vor wenigen Tagen haben Tanz- und Konzertklubs aus ganz Brandenburg vor einer Rückkehr eben dieser Maskenpflicht gewarnt - das wäre existenzgefährdend und Besucher würden so ausbleiben, so ihr Hauptargument. So ähnlich werden auch andere Branchen argumentieren, die Erinnerungen an die lähmenden Zeiten mitten in den Corona-Lockdowns der Vergangenheit sind noch in Erinnerung.

So versucht man es an manchen Stellen nun mit Mittelwegen, wie zum Beispiel am Einlass freiwillig nach einem frischen Testergebnis oder dem Impfstatus zu fragen. So verfährt zum Beispiel der nach mehr als drei Jahren Sanierungszeit wiedergeöffnete Nil-Studentenklub am Neuen Palais, der Freitag nach Redaktionsschluss zur großen Restartparty geladen hat. „Bleibt bitte zuhause, wenn ihr Erkältungssymptome habt“, so die eindringliche Bitte der Betreiber. Ob solche Aufrufe zur Eigenverantwortung reichen, wird sich erst noch zeigen müssen.

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