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Dirk Zöllner ist seit 40 Jahren im Musikgeschäft, sein Sohn Egon startet seit „The Voice Kids“ durch. Am Freitag spielen sie im Lindenpark.

© Andreas Klaer

Musikalische Familiensache: Die Zöllner spielen mit Jungstar Egon Werler in Potsdam

Dirk Zöllner ist seit rund 40 Jahren im Musikgeschäft, sein Sohn Egon startet seit „The Voice Kids“ durch. Im Lindenpark stehen sie gemeinsam auf der Bühne.

Die Musik war immer da. Dirk Zöllner spielt seit der Teenagerzeit Gitarre, die ersten professionellen Gigs mit 22 Jahren. In den 1980er Jahren singt er sich erst als Frontmann der Funkband Chicorée, dann bei Die Zöllner in die Herzen der Fans, die der Band, in wechselnder Besetzung, bis heute treu sind. Ende September wird „Portugal“ erscheinen, das 17. Album der Band.

17 Jahre alt ist Egon Werler, Zöllners Sohn. Seit er die TV-Show „The Voice Kids“ vor ziemlich genau zwei Jahren gewonnen hat, nimmt seine Musikerkarriere Fahrt auf - obwohl er den mit dem Gewinn verbundenen Plattenvertrag ausgeschlagen hat. Er will seinen Weg auf seine Weise finden und in seinem Tempo gehen.

Dirk Zöllner mit Egon Werler. Vater und Sohn treten am 28. April gemeinsam im Lindenpark auf.

© Andreas Klaer

Vater und Sohn sind für das Gespräch mit den PNN ins Babelsberger Lindencafé gekommen, es ist der erste warme Tag in diesem Frühling. Am Freitag (28. April) wird der Jungstar hier mit der Bigband Die Zöllner im Lindenpark auf der Bühne stehen.

Es ist der zweite gemeinsame Auftritt vor Publikum. Der erste war noch vor „The Voice Kids“, auf Rügen, wo die Zöllner fast jeden Sommer auf „Tourlaub“ sind, wie Dirk Zöllner erzählt. „Mit dem Kind was zusammen zu machen, toppt für den Vater alles“, sagt er. Im August wird eine weitere familiäre Zusammenarbeit in Vinyl erhältlich sein, ein Song mit Egon und Schwester Rubini als B-Seite für die nächste Single-Auskopplung der Zöllner.

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Egon hat sich längst eine eigene Fangemeinde erspielt. Da war die erste eigene Tour im vergangenen Herbst, Auftritte mit Singer-Songwriter Max Prosa, mit dessen Song „Flügel“ er im Fernsehen ein Millionenpublikum gerührt hatte. Shows als Support für Silbermond - vor 15.000 Menschen steht er in Dresden. Eine Rolle im Kinofilm „Alfons Zitterbacke - endlich Klassenfahrt“. Die Arbeit an neuen Songs, neuen Videos, selbst designten Fanshirts, anderen Projekten. Die erste EP. „Ich möchte mich gerade nicht auf eine Art Kunst festlegen“, sagt der 17-Jährige.

Videodreh in Beelitz-Heilstätten

Nebenbei geht er in Berlin-Friedrichshain, wo er mit seiner Mutter lebt, weiter zur Schule. Nächstes Jahr wird er Abitur machen. Das sei die Bedingung der Eltern gewesen. „Du kannst alles machen, solange Du Abi machst“, erzählt er. Es laufe gut, im Halbjahreszeugnis war die schlechteste Note eine zwei. „Aber Musik steht bei mir auf Nummer eins.“ Während viele Altersgenossen der „Generation Corona“ unter Homeschooling und Social Distancing litten und etablierte Künstler wegen wegfallender Konzerte in Schwierigkeiten kamen, konnte Egon dank „The Voice Kids“ kreativ durchstarten. Ein Glück für ihn, sagt er: „Ich war da sehr fein raus.“

„Ich kann, doch ich will nicht leben wie der Rest der Welt“, singt er in einem seiner Lieder. Mehr als 90.000 Aufrufe hat das Video, gedreht in den Beelitzer Heilstätten, auf Youtube. Die Idee dazu hatte Egon selbst. Er tanzt mit seiner Schwester Emma durch die Flure des früheren Lungensanatoriums. Sitzt am Klavier und singt. Seine Stimme ist voll Gefühl und Kraft zugleich. Dabei ist er, wie der Vater, Autodidakt.

Das Wichtigste für mich ist, die Freiheit besitzen zu dürfen, das zu machen, was ich liebe.

Egon Werler

Mit dem Tanz hat Egon früh begonnen: Mit sechs Jahren kommt er ins Junge Ensemble des Berliner Friedrichstadtpalastes. Aber auch die Musik seines Vaters begleitet ihn. Oft ist er in der ersten Reihe, wenn Papa auf der Bühne steht. „Bis vor zwei Jahren war er mein größter Fan“, scherzt Dirk Zöllner. Zum zwölften Geburtstag bekommt Egon von Vater und Stiefvater, dem 2019 mit nur 55 Jahren verstorbenen Filmproduzenten Tom Zickler, sein erstes E-Piano geschenkt. Sein Cousin zeigt ihm, wie man Klavier spielt. Gitarre und Gesang bringt er sich selbst bei: „Mit Papas Songbuch.“

Wie schnell Egon als Musiker auch ohne großes Plattenlabel Fuß gefasst hat, „das erfüllt mich nicht nur mit Stolz, sondern mit Bewunderung“, sagt der Vater. Dass es nicht immer einfach ist, „sich außerhalb der Musikmaschine zu bewegen“, das weiß er nur zu gut: „Es gibt immer die Gefahr, sich ganz zu verbrauchen.“

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Und wo sieht sich Egon in fünf Jahren? Der Jungstar lacht. „Ich liebe ja so kitschige Pinterest-Sprüche: Der Weg ist das Ziel.“ Er wolle im Moment leben. Das Wichtigste für ihn bleibe, „die Freiheit besitzen zu dürfen, das zu machen, was ich liebe“. Sein Vater nickt: „Ich glaube, dass Egon das schafft.“

Seine Songs schreibt der 17-Jährige selbst - teils auch mit anderen Musikern. Max Prosa zum Beispiel, der für ihn zum Mentor geworden ist. „Gefühlt sitze ich jeden Abend an Gitarre und Klavier, schreibe“, erzählt Egon. Allein oder mit anderen. Musik sei ein Geben und Nehmen, „auf der Bühne, aber auch beim Songwriting“.

Dass er Fanpost bekommt, auf der Straße erkannt wird, das freut ihn. „Aber viel schöner ist es, auf Tour zu sein.“ Klickzahlen bei Videos seien das eine. „Aber wenn ich auf der Bühne stehe und sehe die Menschen, macht das was mit mir“, sagt Egon Werler: „Weil ich sehe, wie viel Liebe dahinter steckt.“ Im September, nach seinem 18. Geburtstag, startet seine zweite Tour.

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