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Der SV Babelsberg absolviert seine Heimspiele im Karl-Liebknecht-Stadion.

© Foto: PNN / Manfred Thomas

Gegen den SV Babelsberg: AfD-Fraktion will Förderung für Fußballmannschaft streichen

Vereinssprecher warnt vor Kürzung der Gelder: „Offenbar sieht uns die AfD als Bedrohung für ihre rechte Hetze“.

Die AfD-Fraktion in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung will die Sponsorengelder der Stadtwerke für den SV Babelsberg 03 stoppen. Laut einem Antrag der Fraktion, der am Mittwoch im Stadtparlament aufgerufen wird, soll das Rathaus prüfen, „welche Möglichkeiten bestehen“, das Sponsoring zu beenden. Aus Sicht der AfD sei der Verein als Regionalligist in der Lage, auch selbstständig am freien Markt Unterstützer zu finden.

Laut Stadtwerken geht es beim eigenen Sportsponsoring um über 600.000 Euro pro Jahr, der SV Babelsberg wird dabei als einer von mehreren Vereinen unterstützt. Die frei werdenden Gelder sollten die Stadtwerke zum Beispiel für einen attraktiveren öffentlichen Nahverkehr nutzen, so die Sicht der AfD - die in Brandenburg vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall gewertet wird.

Der Verein sieht politische Motive für den Vorstoß. „Offenbar empfindet die AfD das gesellschaftliche Engagement des SV Babelsberg für eine solidarische und tolerante Gesellschaft als Bedrohung für ihre rechte Hetze“, erklärte Vereinsvorstand Thoralf Höntze auf Anfrage. Gleichwohl sollte die Fraktion aus Höntzes Sicht zur Kenntnis nehmen, „dass Sportvereine überall ums Überleben kämpfen und auf die Unterstützung durch Stadt und Sponsoren existenziell angewiesen sind.“ Wer Angebote für Leistungs-, Breiten- und Kindersport erhalten wolle, sollte sich daher dafür einsetzen, „dass die Vereine mehr Unterstützung bekommen, nicht weniger“.

Der Verein vertraue laut Höntze aber darauf, „dass die Mehrheit der Stadtverordneten den Beitrag, den der SV Babelsberg auch mit viel Ehrenamt für die Stadtgesellschaft leistet, würdigt und auch künftig unterstützt“. Bisher sind sämtliche AfD-Anträge im Stadtparlament gescheitert, die Fraktion ist im Laufe der Wahlperiode von fünf auf drei Stadtverordnete geschrumpft.

Die Stadtwerke teilten über einen Sprecher mit, das eigene Sponsoring diene „im Besonderen dazu, die Markenbekanntheit und Kundenbindung des Unternehmens zu erhöhen“. Dabei unterstütze man Potsdamer Vereine nach Maßgabe der Sponsoringrichtlinie der Landeshauptstadt.

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