zum Hauptinhalt
Potsdams größte Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ baut auch in der Potsdamer Mitte.

© Andreas Klaer

Genossenschaft „Karl Marx“: Mehr Wohnungen und Strom vom Dach

Potsdams größte Wohnungsgenossenschaft will weiter investieren – nicht nur in Neubauten. Ein Überblick über die anstehenden Projekte.

Neubauten in der Potsdamer Mitte und in der Waldstadt, eine Ausschreibung für das Bergviertel, Modernisierung in Zentrum Ost und viele Photovoltaikanlagen: Was Potsdams größte Genossenschaft im Jahr 2023 vorhat. Die PNN geben einen Überblick.

Potsdamer Mitte

Bereits seit 2021 wird in der Potsdamer Mitte gebaut. Im sogenannten Block III am Alten Markt entsteht ein Karree mit Wohn- und Geschäftshäusern. Die „Karl Marx“ gehört zu den Bauherren. Die Rohbauten von fünf Häusern und einer Remise sind bereits fertig. Nun laufe das ganze Jahr über die Ausbauphase, erklärte Vorstand Sebastian Krause. Im ersten Quartal 2024 will die Genossenschaft fertig sein und die Wohnungen vermieten. Sie baut in den Straßen Alter Markt, Erika-Wolf-Straße und der Friedrich-Ebert-Straße 46 Wohnungen, die zwischen zwei und fünf Zimmern haben und zwischen 28 und 140 Quadratmetern groß sind. 13 Wohnungen gehen an Nutzer mit Wohnberechtigungsschein.

Die Genossenschaft investiert nach eigenen Angaben rund 25 Millionen Euro in das Projekt. Derzeit liefen auch Gespräche mit potenziellen Gewerbemietern. Für die 530 Quadratmeter große Fläche über zwei Etagen im Eckhaus von Erika-Wolf-Straße und Altem Markt ist eine kulturelle Nutzung bei der Grundstücksvergabe festgelegt worden. Es gab mal die Idee, dort Räume für die Wissenschaftsetage unterzubringen oder für das Potsdam Museum. Ein Ergebnis gibt es allerdings noch nicht. Laut Krause spricht die Genossenschaft derzeit mit einem ernsthaften Interessenten, es sei aber Stillschweigen vereinbart worden.

Waldstadt

In diesem Jahr soll wie berichtet der Bau von 83 Wohnungen in der Straße am Kahleberg beginnen. Dort sollen ein zwölfstöckiges Hochhaus und ein fünfstöckiger Riegel entstehen. Ende 2025 sollen dann insgesamt 83 Wohnungen mit 6700 Quadratmetern Fläche bezogen werden können. Im Juni soll die Baugrube ausgehoben werden. 29 Wohnungen werden vier oder mehr Zimmer haben, die vor allem Familien zugute kommen sollen. Aufgrund der gestiegenen Baukosten wird aktuell von einer Investitionssumme von 25 Millionen Euro ausgegangen. Im vergangenen Jahr war die vom Alpenverein zum Bouldern genutzte alte Sero-Halle abgerissen worden. Derzeit finden auf dem Areal am Rande der Waldstadt Rodungsarbeiten statt.

Krampnitz

Noch im Februar wird es für die Genossenschaft im künftigen Stadtteil Krampnitz interessant: Die Ausschreibung für das sogenannte Bergviertel wird erwartet. „Damit werden wir uns intensiv beschäftigen“, sagt Krause. Für das Areal geht der zuständige Entwicklungsträger von bis zu 605 Wohnungen aus. Wie stark sich die Genossenschaft engagieren könne, hänge auch von den Konditionen ab. Angesichts der zuletzt gestiegenen Zinsen und der hohen Baupreise werde der geförderte Wohnungsbau attraktiver. „Darüber denken wir nach.“

Zentrum-Ost

Im Bestand hat die Genossenschaft rund 6600 Wohnungen. Einige davon sind bereits Anfang der 1990er-Jahre saniert worden. Dreißig Jahre später sind sie wieder dran. Die erste Maßnahme betrifft die Häuser in der Max-Volmer-Straße 11 bis 17. Die Fünfgeschosser waren 1993 zuletzt modernisiert worden. Eine Machbarkeitsstudie werde angefertigt. Ergebnisse sollen den Mitgliedern im Frühjahr vorgestellt werden, so Krause. Ziel sei, dass künftig alle Wohnungen barrierefrei seien. Außerdem sollen die Häuser auch energetisch saniert werden.

Klimaschutz

Die Genossenschaft will auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Neben der energetischen Sanierung des Bestands gehören dazu auch Photovoltaikanlagen. „Wir haben auf unseren Dächern viel Platz“, so Krause. „Und die Sonne scheint da drauf.“ Geeignet seien praktisch alle Gebäude der Typen WBS70 und IW50. In den nächsten zwei bis vier Jahren sollen die Anlagen installiert werden. „Wir suchen noch nach einer Form für die Planung, die Errichtung und den Betrieb“, so Krause. Denn die Genossenschaft wolle die Anlagen nicht verpachten, sondern selbst betreiben. So sollen die Mitglieder den maximalen Nutzen haben.

Glasfaser

Die Genossenschaft will sämtliche Wohnungen an das Glasfasernetz anschließen. Dazu habe es schon eine Ausschreibung gegeben. Noch im ersten Quartal soll eine Entscheidung fallen, so Krause. Dann könnte die Installation noch in diesem Jahr beginnen und innerhalb von drei Jahren umgesetzt werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false