zum Hauptinhalt
Potsdam gewinnt Energie aus Sonne: Solarflächen nähe Marquardt an der A10.

© Sebastian Gabsch PNN / Sebastian Gabsch PNN

Zuwachs bei Solaranlagen: Potsdam schneidet im Bundesvergleich gut ab

Ein Ranking zeigt: In Potsdam wächst die Anzahl der Solaranlagen schneller als im Bundesdurchschnitt. An der geplanten Anlage in Satzkorn will sich die Stadt beteiligen.

In Potsdam wurden im vergangenen Jahr 255 Solaranlagen neu installiert. Damit stieg die Anzahl aller Photovoltaikanlagen in der Stadt auf 1080. Das ist ein Zuwachs um 31 Prozent gegenüber 2021. Im bundesweiten Durchschnitt wuchs die Menge der Solaranlagen um 16 Prozent. Im Jahr 2019 gab es nur etwa halb so viele Anlagen in der Stadt. Zum Vergleich: In Cottbus gibt es aktuell 1555 Anlagen zur Sonnenenergiegewinnung. Darüber informierte das Unternehmen Selfmade Energy, das ein Solar-Städte-Ranking erstellt hat. Aufgelistet werden darin Anlagen mit mehr als einem Kilowatt Spitzenleistung.

Damit auch mehr kleine Solarkraftwerke an Balkonen installiert werden, beantragte die Fraktion Sozial.Linke in der Stadtverordnetenversammlung eine Förderung der Selbstversorgung mit Strom insbesondere für Mieter:innen. Die Stadtverordneten hatten das in der vergangenen Woche mehrheitlich abgelehnt. Mit dem Klimabudget der Stadt könnten solche Anlagen bereits gefördert werden, hieß es zur Begründung.

Dieses Klimabudget soll auf 100.000 Euro pro Jahr verdoppelt werden. Die Stadtverordneten stimmten mehrheitlich für einen Antrag der Grünen, die ursprünglich sogar ein Budget von 200.000 Euro gefordert hatten. Diese Summe war aber nicht mehrheitsfähig.

Im vergangenen Jahr war das erstmals aufgelegte Budget schnell aufgebraucht. Gefördert werden unterschiedliche Maßnahmen zum Klimaschutz, zum Beispiel die Anschaffung eines Lastenfahrrads mit bis zu 1000 Euro, wenn zum Aufladen des Akkus Ökostrom verwendet wird.

Mit dem Klimabudget können auch einfache Stecker-Solaranlagen einschließlich der notwendigen Sicherungsstecker in Höhe von bis zu 250 Euro gefördert werden. Mit den Balkonkraftwerken lässt sich ein Teil des eigenen Strombedarfs decken. Die Förderung von Luftwärme- oder Erdwärmepumpen soll dagegen von bislang 2000 auf 1000 Euro abgesenkt werden.

Die in Satzkorn geplante Freiflächensolaranlage wird den Photovoltaikertrag in Potsdam wohl deutlich steigern. Die SPD-Stadtverordneten Uwe Adler und Leon Troche wollen erreichen, dass auch der Ortsteil selbst von der Anlage profitiert. Sie verweisen auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Danach könnten sich Kommunen finanziell am Betrieb eines Solarparks beteiligen und so frei verwendbare Einnahmen sichern.

Auf ihre Frage, wie sich Potsdam an der Anlage beteiligen könne, antworte Finanzdezernent Burkhard Exner (SPD), dass die Möglichkeit zur Beteiligung zwar bestehe, dabei jedoch nicht nach Ortsteilen unterschieden werde. Es handle sich um eine Beteiligung der Stadt in Form allgemeiner Finanzmittel. Das werde aber erst nach der Inbetriebnahme der Anlage zur Geltung kommen, fügte Exner hinzu.

Andreas Walter (Grüne) regte an, über ein Betreibermodell nachzudenken, bei dem auch die Bürger:innen profitieren. Exner entgegnete, man könne über viele Modelle nachdenken, er wisse aber nicht, ob der Betreiber daran interessiert sei. Eine Beteiligung der Kommune sei jedoch rechtlich explizit vorgesehen. „Wir werden darauf drängen, das umzusetzen“, bekräftigte er.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false