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Potsdamer Timo Füchsel und Begleitung protestierten am Sonntag spontan auf dem Alten Markt

© privat

PNN-Serie „Wählerwille“: Timo Füchsel: „Fußwege müssen leichter zu begehen sein“

Was erwarten die Potsdamerinnen und Potsdamer von den neuen Stadtverordneten? Bis zur Kommunalwahl am 9. Juni fragen wir Menschen aus verschiedenen Stadtteilen.

Eine Kolumne von Katharina Henke

Bis zur Kommunalwahl in Potsdam berichten Wählerinnen und Wähler aus verschiedenen Stadtteilen, ohne Parteimitgliedschaft oder Amt, was sie von der neuen Stadtverordnetenversammlung erwarten. Heute:

Timo Füchsel, 47 Jahre, Einzelfallbetreuer an einer Grundschule, wohnt in der Nördlichen Innenstadt

Was muss die neue Stadtverordnetenversammlung als Erstes angehen?
Ich habe Anfang dieses Jahres gegen die AfD protestiert, weil Vertreter zusammenkamen und besprachen, wie von ihnen nicht geduldete Bürger mit oder ohne deutsche Staatsangehörigkeit des Landes gedrängt werden könnten. So einer Bewegung kann und muss, meiner Meinung nach, die zukünftige Stadtverordnetenversammlung aktiv entgegenwirken. Ein Stadtverordneter aus Wiesbaden meinte einmal in der „Hessenschau“: „Wir machen Demokratie vor Ort und gestalten unser eigenes Umfeld mit.“

Sie soll gestalten und der anderen Leben missachtenden, unwissenden Sicht etwas entgegensetzen. Potsdam ist Vielfalt, es lebt davon. Diese andere Menschen nicht achtende Sicht vertritt ebenso Meinungen, die eine Inklusion als nicht nötig, unwichtig, unmöglich, zu teuer sehen. Aber Potsdam inkludiert Menschen mit Behinderungen. Auch in dieser Hinsicht kann die zukünftige Stadtverordnetenversammlung aktiv werden. Auch wäre es angebracht, der Bildungspolitik in der Stadt einen höheren Stellenwert zu geben, neben Wirtschafts- und Sozialpolitik in anderen Bereichen.

Am 9. Juni werden in Potsdam neben dem Europaparlament die Stadtverordnetenversammlung und die Ortsbeiräte gewählt.

© Tsp

Was ist das wichtigste Problem in Ihrem Kiez?
Gesorgt werden sollte dafür, dass ein paar Bänke auf dem Alten Markt stehen, mit einigen Papierkörben, und dass (und das betrifft nicht nur Anwohner) Fußwege leichter zu begehen sind. Für Wege und Plätze wird weiterhin schwer zu begehendes Kopfsteinpflaster genutzt und in der Burgstraße endet ein Fußweg abrupt an der Straßenkante.

Was wünschen Sie sich für die Stadt?
Das Leben in Potsdam ist anstrengend für mich. Ich mag in meiner Stadt Potsdam zu leben. Für eine Person mit Halbseitenlähmung, wie ich sie habe, ist vieles in der Stadt jedoch schwierig zu meistern, aber ich schaff’s. Viele Millionen Euro werden beispielsweise für ein Kirchenprojekt ausgegeben, doch Defizite in der Stadt Potsdam, die ein (erleichtertes) Mitleben von vielen Mitmenschen mit körperlichen (Bewegungs-)Einschränkungen ermöglichen würden, werden nicht investiert.

Sie wollen auch Teil unserer Wählerwille-Serie werden? Senden Sie uns gern eine E-Mail an potsdam@pnn.

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