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Die Cyberkrise hat zu Verzögerungen bei Meldevorgängen geführt.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Irreführende Potsdam-Statistik: Cyberkrise sorgt für (vermeintlichen) Einwohnerschwund

Die Landeshauptstadt hat im ersten Quartal Einwohner verloren – zumindest auf dem Papier. Grund ist der Bearbeitungsrückstand infolge der Cyberkrise.

Potsdam hat im ersten Quartal 2023 in Summe 212 Einwohner verloren – zumindest auf dem Papier. Laut dem Quartalsbericht des Bereiches Statistik im Rathaus sank die Einwohnerzahl zum Stichtag 31. März leicht auf nun 186.050. Allerdings sind die Meldevorgänge aus dem betreffenden Zeitraum wegen Verzögerungen infolge der Cyberkrise noch nicht abschließend bearbeitet, wie die städtischen Statistiker anmerken.

Zahl geht von leichtem Anstieg oder Stagnation aus

Zahlen dazu, um wie viele nicht bearbeitete Meldevorgänge es sich dreht, liegen im Rathaus zwar nicht vor, erklärte Stadtsprecherin Juliane Güldner auf PNN-Anfrage: „Aufgrund der Bewegungen der letzten Quartale ist jedoch eher von einem leichten Anstieg bzw. einer Stagnation der Einwohnerzahl auszugehen.“

Potsdam hatte seit 1999 jedes Jahr mehr Einwohner als im Vorjahr. Der Anstieg hat sich seit 2019 allerdings verlangsamt. Im zweiten Quartal 2021 war erstmals eine sinkende Zahl vermeldet worden – auch damals wurde schon auf Verzögerungen durch die damalige Cyberkrise verwiesen. Im Gesamtjahr war die Zahl dann doch wieder gestiegen.

Die Zahl der Einwohner ohne deutschen Pass ist im Vergleich zum letzten Quartal gestiegen, es sind nun 22.845 und damit fast 3000 mehr als noch vor einem Jahr (19.953). Besonders stark gewachsen ist die Zahl der Einwohner, die aus der Ukraine nach Potsdam geflüchtet sind: Laut Stadtangaben lebten Ende März 3307 ukrainische Staatsbürger in Potsdam. Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr waren es noch 1768.

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