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Wieland Eschenburg, Kommunikationsvorstand der Stiftung Garnisonkirche.

© Andreas Klaer

Stiftung Garnisonkirche: Vorstand Eschenburg geht in den Ruhestand

Ende des Jahres verlässt Wieland Eschenburg die Stiftung Garnisonkirche. Sein Nachfolger steht schon fest.

Einer der wichtigsten Köpfe der Stiftung Garnisonkirche geht in den Ruhestand. Es handelt sich um den Kommunikationsvorstand Wieland Eschenburg, der Ende des Jahres seine berufliche Laufbahn beenden wird. Das teilte eine Sprecherin der Stiftung am Mittwoch mit. Eschenburg war seit 2015 im Vorstand der Stiftung aktiv. Ab 2024 werde Pfarrer Jan Kingreen als neues Mitglied im Vorstand den Programmbereich verantworten. Der Theologe ist Friedensbeauftragter der Evangelischen Landeskirche und Pfarrer am Garnisonkirchturm.

Eschenburg selbst erklärte, er gehe „in dem Bewusstsein, dass mit dem Turm der Garnisonkirche 2024 ein einzigartiger Kultur-, Lern- und Erinnerungsort eröffnet“ wird. Es sei ihm stets ein Anliegen gewesen, künftigen Generationen aufzuzeigen, „dass die Freiheit, in der wir hier leben, nicht selbstverständlich ist.“ In einem Abschiedsinterview mit der Stiftungssprecherin sagte er auch, nun erkenne man an dem Turm in der Breiten Straße, „dass davor in Potsdams Stadtbild eine Leerstelle war, weil an dieser Stelle versucht wurde, durch die DDR-Diktatur Geschichte auszulöschen“. Der Wiederaufbau gilt in Potsdam als umstritten.

Mit dem wiederaufgebauten Turm erhalte Potsdam einen Ort, der zum Diskutieren einlädt, „an dem Menschen verschiedener Generationen und unterschiedlicher Auffassungen einander zuhören und sich austauschen können und keine Ideologiekappe übergestülpt bekommen“. Er wünsche sich, dass die Impulse aus dem Turm „in die ganze Stadt hineinwirken und auch darüber hinaus“. Eschenburg gilt auch als Kritiker des Kompromissvorschlags von Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) für ein verbindendes Haus der Demokratie und einem Teilerhalt des Rechenzentrums.

Der gebürtige Rostocker arbeitete in der DDR bis 1990 als Orgelbauer. Von 1990 bis 1994 war er Kulturdezernent in Potsdam, von 1995 bis 1998 persönlicher Referent des damaligen Umweltministers Matthias Platzeck (SPD). Von 1998 bis 2004 war er Büroleiter von Platzeck im Amt des Potsdamer Oberbürgermeisters. Er ging 2005 als Vorstandssprecher der Brandenburgischen Kulturstiftung nach Cottbus und wechselte 2006 in die Leitung des Büros des Oberbürgermeisters der Stadt Cottbus. 2003 wurde Eschenburg mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik ausgezeichnet - für sein ehrenamtliches Engagement um den Wiederaufbau des Belvedere auf dem Pfingstberg. Er ist SPD-Mitglied seit 1998. (mit dpa)

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