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Bei größeren Krisen wie einem flächendeckenden Stromausfall will die Stadt Potsdam besser vorbereitet sein. (Symbolbild)

© picture alliance / SULUPRESS.DE/Torsten Sukrow / SULUPRESS.DE

Tag des Bevölkerungsschutzes am Samstag: Potsdam erhält 15 notstromfähige Gebäude für den Katastrophenfall

Gemeindehäuser und Sporthallen sollen krisensicher ausgebaut werden, Förderung dafür gibt es vom Land. Am Samstag wird auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erwartet.

Für große Krisen wie langanhaltende Stromausfälle oder Überschwemmungen erhält Potsdam besonders geschützte Gebäude. Darauf hat der Potsdamer Landtagsabgeordnete Uwe Adler (SPD) jüngst verwiesen. Demnach erhalte die Stadt vom Land die finanzielle Förderung für 15 sogenannte Katastrophenschutz-Leuchttürme, der benachbarte Landkreis Potsdam-Mittelmark sogar für 22 solche Einrichtungen.

Sanitäranlagen, Trinkwasser und Erste-Hilfe-Sets

Gemeint sind laut Adler notstromfähige Gebäude. Ihr Betrieb soll täglich zwölf Stunden gewährleistet sein. Zu ihrer Ausstattung gehören Netzersatzanlagen, Heizmöglichkeiten sowie Vorrichtungen zur Trinkwasserversorgung und zur Erwärmung von mitgebrachter Nahrung. Auch Kommunikationsmittel, Erste-Hilfe-Sets, sanitäre Anlagen und weitere Informationsmöglichkeiten würden vorhanden sein, hieß es weiter. Im Krisenfall könnten die Bürgerinnen und Bürger diese Einrichtungen aufsuchen, „dort Kraft tanken und Informationen sammeln“, so Adler. Damit könnten Kreise und Gemeinden auch in der Krise handlungsfähig bleiben.

Die konkreten Standorte will die Stadtverwaltung noch bekannt geben. Noch seien sie in der Planungsphase, sagte Rathaussprecherin Juliane Güldner auf PNN-Anfrage. Bei den 16 Objekten handele es sich vorrangig um städtische Gebäude wie Gemeindehäuser und Sporthallen, sieben davon südlich der Havel, neun in der Innenstadt und im Potsdamer Norden.

Geld aus dem Brandenburg-Paket

Adler verwies auf die Krisen, die sich derzeit überlagern: Energieknappheit, Inflation, Waldbrände und Hochwasser in Folge des Klimawandels. Mit Mitteln des Brandenburg-Pakets könne das Land nun die Kommunen unterstützen, solche Krisenstellen einzurichten. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte bereits im Zuge der Corona-Pandemie das Thema Katastrophenschutz als wichtiges Zukunftsthema angeschoben. Unter anderem will er ein Katastrophenschutzzentrum aufbauen, inklusive eines Lagers für Feldbetten oder andere Materialien für Notunterkünfte. Das städtische Sirenennetz ist bereits ertüchtigt werden.

Um für Katastrophenfälle vorzusorgen, findet wie berichtet in Potsdam am Samstag ein Tag des Bevölkerungsschutzes statt, veranstaltet unter anderem vom Bundes- und Landesinnenministerium. Ziel: Am alten Markt und am Lustgarten sollen mehr als 40 Organisationen aus dem Bereich zeigen, was sie können. „Packend, informativ, unterhaltsam – Katastrophenvorsorge zum Erleben und Staunen“ heißt es auf der Internetseite zu der Großveranstaltung, die unter www.tdbs23.de zu erreichen ist. Am Nachmittag sollen als Probewarnung stadtweit die Sirenen ertönen. Laut Bundesinnenministerium wird ab 2024 jährlich ein bundesweiter Bevölkerungsschutztag ausgerichtet werden.

Modellhäuser für die Übung des Brandfalls

Organisiert wird in der Zeit zwischen 10 und 18 Uhr zum Beispiel ein Glücksrad samt Wissenstest zum Brand- und Katastrophenschutz am Filmmuseum. Aber auch Live-Vorführungen von Drohnen-Einsätzen im Katastrophenfall oder zur Arbeit einer Rettungshundestaffel stehen auf dem Programm. „In kindergroßen, begehbaren Modellhäusern können Kinder unter Anleitung praktisch ausprobieren, wie im Falle eines Feuers richtig gehandelt wird“, heißt es in der Werbung für den Tag.

Erwartet wird auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Sie will ebenso wie der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Innenminister Michael Stübgen (CDU) und der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, einen Rundgang machen. 

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