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Noch wird in Potsdam viel gebaut

© Foto: pnn/Andreas Klaer

Wohnungsbau in Potsdam: Zahl der Baugenehmigungen weiter schwach

Potsdam braucht Wohnungen. Zwar wurden in diesem Jahr mehr genehmigt als 2021, doch die Bilanz ist dennoch nicht gut.

Immerhin, so schlecht wie im Vorjahr schneidet Potsdam bei der Genehmigung von Wohnungen nicht ab. Doch um den angespannten Potsdamer Wohnungsmarkt zu entlasten, dürfte die Zwischenbilanz nicht helfen. Wie das Statistische Landesamt mitteilte sind in Potsdam von Januar bis September insgesamt 748 Wohnungen genehmigt worden, darunter 727 Neubauwohnungen. Das waren immerhin 46 Prozent mehr als im äußerst schwachen Vorjahreszeitraum. Allerdings hat die Genehmigungsvergabe im laufenden Jahr an Tempo verloren: Im ersten Quartal waren es noch fast 300 genehmigte Wohnungen gewesen.

Auf das ganze Jahr hochgerechnet käme Potsdam auf weniger als 1000 - wenn nicht vor Jahresende noch ein ganzer Schwung dazukommt. Damit wäre die Bilanz nicht mal mittelmäßig, denn in den vergangenen beiden Jahrzehnten gab es viele Jahre mit mehr als 1000 genehmigten Wohnungen. Auch im Jahr 2020 kam die Stadt auf insgesamt 1104 genehmigte Wohnungen. Im Jahr 2014 waren es sogar 2735.

Langfristig wirken sich weniger Baugenehmigungen auf den Wohnungsmarkt aus. Denn damit Wohnungen gebaut werden können, muss der Bau zunächst einmal genehmigt werden. Von der Baugenehmigung bis zum Einzug der ersten Bewohner dauert es üblicherweise eineinhalb bis zwei Jahre. Ein schwächelnder Neubau könnte die Lage auf dem ohnehin angespannten Potsdamer Wohnungsmarkt weiter verschärfen. Schon jetzt stehen kaum Wohnungen leer. Und der anhaltende Zuzug sorgt weiter für eine hohe Nachfrage nach Wohnraum und steigende Mieten.

Zahlen dazu, wie viele Wohnungen in diesem Jahr errichtet und saniert worden sind, gibt es noch nicht. 1645 Wohnungen waren es im Jahr 2021, darunter waren 1446 Neubauwohnungen. An der mangelnden Nachfrage dürfte es nicht liegen: Potsdam wächst wie berichtet beständig trotz aller Krisen. Erst kürzlich hatten mehrere Rankings der Stadt anhaltende Attraktivität und einen robusten Arbeitsmarkt bescheinigt und weiteren Zuzug prognostiziert.

Ein Problem könnten auch einfach fehlende Flächen sein: Laut einer Analyse des Rathauses zu den sogenannten Wohnungsbaupotenzialen gibt es außerhalb von Krampnitz nur noch kleine Lücken, die bebaut werden könnten. In dem geplanten Stadtteil auf dem alten Kasernengelände in Potsdams Norden befinden sich allein 33 Prozent des Wohnungsbaupotenzials. Allerdings gibt es mit dem Projekt immer wieder Probleme und es hat einige Kritiker.

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