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In der Heinrich-Mann-Allee wird nach heißem Wasser gebohrt.

© Andreas Klaer,PNN,Tsp / Andreas Klaer

Erneuerbare Energie für Potsdam: Es geht voran

Potsdam hat beim Klimaschutz einiges vor sich – und es tut sich auch etwas. Nun sollte man dranbleiben.

Ein Kommentar von Marco Zschieck

Potsdam hat sich mit dem Masterplan Klimaschutz viel vorgenommen. Der CO2-Ausstoß soll um 95 Prozent reduziert werden - nicht erst im Jahr 2050, sondern möglichst zehn Jahre früher. Die Anstrengung ist nötig. Wer sich das wissenschaftlich auseinandersetzen lassen will, ist in Potsdam beim Institut für Klimafolgenforschung ganz gut aufgehoben. Wer es etwas praktischer braucht, möge sich an die Waldbrände des Sommers oder die wegen der Trockenheit absterbenden Bäume in den Welterbeparks erinnern.

Natürlich kann Potsdam die Klimakrise nicht allein stoppen. Doch jeder Beitrag zählt. Einiges ist auch schon angestoßen: die energetische Sanierung von Gebäuden, die Anschaffung von Elektrobussen, effizientere Fernwärme. Andere Pläne wurden oder werden schon umgesetzt. So steht seit 2019 im Potsdamer Süden eine Solarthermieanlage der EWP. Dabei werden die Sonnenstrahlen genutzt, um heißes Wasser zu erzeugen. Das funktioniert auch, wenn die Sonne niedrig steht oder es bewölkt ist. Der Energieversorger würde eine zweite bauen, wenn er eine Fläche dafür hätte.

Ebenfalls die EWP hat in der vergangenen Woche die erste Bohrung für eine Geothermieanlage begonnen. Dabei wird die Erdwärme zum Heizen angezapft. Ähnliches soll auch den künftigen Stadtteil Krampnitz wärmen. Und mit dem geplanten Solarpark bei Satzkorn wird in wenigen Jahren auch CO2-freier Strom für zehntausende Haushalte in der Stadt hergestellt. Der Investor, der Energiekonzern EnBW, will am liebsten gleich den nächsten Solarpark in Potsdam bauen.

All das zeigt: In Potsdam geht es in die richtige Richtung. Das ist am wichtigsten. Es werden verschiedene Technologien verwendet. Das ist besser, als sich einseitig abhängig zu machen. Und Potsdam bietet offenbar Möglichkeiten für Investitionen in die Energiewende. Es wäre besser gewesen, mit all dem früher anzufangen. Klagen hilft aber jetzt nicht mehr. Jetzt heißt es: dranbleiben.

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