zum Hauptinhalt
Damenbinden und Tampons bald in Teltower Einrichtungen

© imago images/CHROMORANGE

Stadtverordnetenversammlung in Teltow : Freie Menstruationsartikel in öffentlichen Gebäuden

Kostenlose Binden und Tampons in städtischen Gebäuden, Energieeinsparungen, Rückkehr der Tafel: Das und mehr beschäftigte die Teltower Stadtverordneten in ihrer jüngsten Sitzung.

Vor allem kostenlose Menstruationsartikel standen am Mittwochabend im Zentrum der Teltower Stadtverordnetenversammlung. Doch es ging auch um die Fragen, wie die Stadt Energie einsparen will und wann es wieder eine Tafel vor Ort gibt. Die PNN geben einen Überblick.

Binden und Tampons bald in Gebäuden der Stadt kostenlos

In Teltow sollen in Verwaltungsgebäuden, weiterführenden Schulen, Sportanlagen und Jugendeinrichtungen bald Menstruationsartikel kostenlos in Spendern bereitgestellt werden. Einem von der SPD-Fraktion eingereichten Antrag stimmten 17 der 25 anwesenden Abgeordneten am Mittwochabend im Stubenrauchsaal zu. Die AfD und Andreas Wolf von der Fraktion Freie Wähler-BIT-BFB stimmten dagegen. Die FDP enthielt sich, weil die Finanzierung noch nicht geklärt sei.

Kämmerer Rico Kasten rechnete vor, dass für jeden mit Tampons und Binden gefüllten Spender 170 Euro veranschlagt worden sind. „Wir müssen schauen, wie sich das entwickelt.“ Drei Spender habe man bereits bestellt, davon soll einer ins Bürgerhaus, ein weiterer ins Neue Rathaus und der dritte Spender soll ins Standesamt im Alten Rathaus. Neun brauche man für die Gebäude in der Stadt insgesamt. Die Mittel sollen zu den sonstigen Hygieneartikeln der Einrichtungen gerechnet werden. Offen sei aber noch, wo die Spender genau aufgestellt werden sollen. „Nur auf der Lehrer- oder auch auf der Schülertoilette?“, fragte Kasten. Das wolle man noch klären.

Das Thema wird derzeit in vielen Kommunen diskutiert, teils sind auch schon Spender in öffentlichen Gebäuden zu finden, so beispielsweise in Potsdam. Im Landtag hatte sich zudem auf Antrag der Freien Wähler die Mehrheit der Abgeordneten für die kostenlose Versorgung von Schülerinnen mit Menstruationsartikeln an Schulen ausgesprochen. Ziel ist es, das Thema Menstruation zu enttabuisieren. Es soll weniger schambehaftet werden, sagte die Vorsitzende der SPD-Fraktion in Teltow, Christine Hochmuth.

Ellen Behnke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD, fragte: „Wo fängt das an und wo hört das auf?“ Zählten auch Rasierer zu den kostenlosen Produkten? Die Enttabuisierung von Menstruation sei nicht Aufgabe der Stadt, in den Schulen seien die Eltern dafür verantwortlich.

Trinkwasser sparen durch Zisternen

Die FDP-Fraktion will Trinkwasser durch den verstärkten Bau von Zisternen im Teltower Boden sparen. Das soll durch eine finanzielle Förderung des Baus der Behälter, die das Regenwasser auffangen und speichern, erreicht werden. „Ein Viertel des Trinkwassers fließe in die Gärten“, sagte FDP-Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Goetz. „Das ist eine enorme Menge.“ Einem entsprechenden Antrag, durch den aber erst einmal nur die Förderung geprüft werden soll, stimmten 18 Abgeordnete zu. Denkbar wäre eine Förderung je Kubikmeter, heißt es in dem Antrag.

Die SPD-Fraktionsabgeordneten enthielten sich größtenteils und stimmten teils sogar gegen den Antrag. Laura Adebahr (SPD) sagte, der Antrag klinge danach, als profitierten davon nur Grundstückseigentümer. Menschen, die in Wohnungen wohnten, würden benachteiligt. Der Antrag solle konkretisiert werden, so dass beispielsweise auch Wohnungsbaugenossenschaften die Förderung bekommen.

Energieeinsparungen

Teltow will durch verschiedene Aktionen Energie sparen. Beispielsweise ist laut Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) mit den Sportvereinen der Stadt vereinbart worden, deren Heizungen auf 17 Grad einzustellen. Außerdem solle das Flutlicht auf Plätzen dem Spiel- und Trainingsbetrieb angepasst werden. Das heißt, das Licht solle nur leuchten, wenn Vereine die Fläche gerade nutzen. Auch könne nur der tatsächlich genutzte Teil des Platzes beleuchtet werden, so Schmidt.

Die Teltower Vereine hätten, anders als in anderen Orten, der Stadt bislang nicht mitgeteilt, durch die Energiekrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten zu sein. Für weitere Einsparmaßnahmen hat die Stadt eine Arbeitsgruppe eingerichtet, sagte Schmidt. Demnach könnten durch verschiedene Maßnahmen nach Schätzungen zehn Prozent Energie eingespart werden. Dazu gehört auch, dass Gewerbetreibende Leuchtreklamen selbstständig von 22 bis 6 Uhr ausstellen.

Tafel bald zurück in Teltow?

Innerhalb der nächsten 14 Tage soll die vorübergehende Tafel-Ausgabestelle am Mattauschplatz öffnen, sagte Schmidt. Derzeit müssen Teltower:innen in den Potsdamer Schlaatz fahren, die Ausgabestelle in Teltow musste im Oktober schließen, da das Gebäude abgerissen werden soll. Wenn das neue Haus steht, soll dort wieder die Ausgabe stattfinden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false