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Weltmeister Johannes Thiemann setzte sich gegen seinen früheren Mitspieler Oscar da Silva durch.

© IMAGO/Tilo Wiedensohler

74:70 gegen den FC Barcelona: Alba Berlin gelingt der sensationelle Befreiungsschlag

Die Berliner verlassen das Tabellenende der Basketball-Euroleague durch einen emotionalen Heimsieg gegen einen der Titelfavoriten. Für Alba war es der dritte Erfolg im 15. Spiel.

Johannes Thiemann schrie seine Freude mit erhobenen Armen heraus. Auf einem Foto im Eingangsbereich der MB Arena, in dem am Dienstagabend die WM-Trophäe ausgestellt war – und fast schon sensationell auch im Spiel gegen den FC Barcelona. Der Weltmeister besiegte mit Alba Berlin am Dienstagabend vor 10.592 Fans den großen Favoriten aus Katalonien mit 74:70 (19:22, 19:19, 18:11, 18:18). Durch den dritten Erfolg im 15. Spiel verlassen die Berliner das Tabellenende der Euroleague und sind nun 17.

Die ersten Minuten ließen für die Berliner, die neben den verletzten Marcus Eriksson und Ziga Samar auch auf den erkrankten Louis Olinde verzichten mussten, Schlimmes befürchten. Nach 63 Sekunden stand es 0:8, nach sieben Minuten führte der Favorit erstmals zweistellig.

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Doch Alba kämpfte sich langsam ins Spiel. Gabriele Procida eroberte einen Ball und erzielte zwei Körbe in Folge, Tim Schneider versenkte einen Dreier, und plötzlich war Alba Ende des ersten Viertels wieder auf 19:22 dran. Dass die Katalanen rund um die Stars Nicolas Laprovittola und Willy Hernangomez sowie den früheren Alba-Profi Oscar da Silva individuell deutlich stärker sind, war durchgehend zu sehen, allerdings spielten sie über weite Strecken sehr fahrig.

Die Berliner gingen hingegen mit viel Enthusiasmus ans Werk, hatten eine gute Dreierquote und leisteten sich bei Weitem nicht so viele Ballverluste wie in den vergangenen Spielen. So ließen sie sich auch von einem kurzen Lauf der Gäste im zweiten Viertel nicht schocken und kamen durch gute Aktionen von Sterling Brown wieder auf drei Punkte heran. So ging es in die Pause.

Der Beginn der zweiten Hälfte brachte die Arena dann erstmals richtig in Wallung. Yanni Wetzell traf zweimal in der Zone, Matt Thomas fand ebenfalls seinen Rhythmus und nach einem 9:0-Lauf führte Alba 47:41. Barcelona nahm eine Auszeit, und Nikola Kalinic setzte der Berliner Serie ein Ende. Doch insbesondere Wetzell drückte dem Spiel weiter seinen Stempel auf. Zumindest bis ihn Trainer Israel Gonzalez zur Verwunderung vieler Beobachter recht schnell wieder auf die Bank beorderte.

Das Spiel stand nun auf der Kippe. Alba verpasste es, den Vorsprung weiter auszubauen, Barcelona hatte offensiv aber auch keinen Rhythmus. Ins Schlussviertel gingen die Berliner mit 56:52 – und dieses hätte für sie nicht besser beginnen können. Thiemann traf aus Nahdistanz, Procida ließ einen Korbleger folgen. Bei acht Punkten Vorsprung machte sich im Publikum langsam die Gewissheit breit: Hier liegt heute wirklich eine Überraschung in der Luft.

Barcelona wirkte zunehmend frustriert von den eigenen Unzulänglichkeiten und der Widerspenstigkeit des Gegners. Der Favorit wackelte, und Alba machte einen auch mental sehr stabilen Eindruck. Matteo Spagnolo erhöhte sechs Minuten vor Schluss auf zehn Punkte Vorsprung, Thiemann legte einen Dreier nach. Bei 70:57 hatte Barcelonas Trainer Roger Grimau genug gesehen und nahm eine Auszeit. Thiemann lief jubelnd Richtung Bank.

Die Gäste zeigten noch mal ein Aufbäumen, und Alba wackelte nun. Doch auch die Katalanen ließen gute Chancen liegen und vergaben reihenweise Freiwürfe. Es entwickelte sich ein wahrer Krimi – mit dem glücklichen Ende für Alba.

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