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Xabi Alonso (re.) und seine Bayern-Kollegen hatten das Spiel gegen Leverkusen im Griff.

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Update

Bayern siegt 1:0 Sieg gegen Bayer Leverkusen: Kuss und Tor

Durch den Treffer von Franck Ribéry feiert Rekordmeister Bayern München am 14. Spieltag den elften Sieg in der Fußball-Bundesliga. Gegen den Tabellenvierten aus Leverkusen hatten die Münchner dabei kaum Probleme.

Rafinha wusste nicht, wie ihm geschah. Im Überschwang drückte Franck Ribery ihm einen innigen Kuss auf die Wange. Es war ein kleines Dankeschön für die Vorarbeit zu seinem 100. Pflichtspieltor für den FC Bayern München und zum 1:0-Siegtreffer gegen Bayer Leverkusen. Dem Gegner vom Rhein erging es am Samstag vor 71 000 Zuschauern in der Münchner Arena wie einigen anderen Mannschaften in der Bundesliga, die mit einer Idee und der Hoffnung nach München gereist waren, gegen das dominierende Team des Landes etwas zu holen und am Ende doch mit leeren Händen dastanden. „Es haben vielleicht die letzten Prozent, die letzten Meter gefehlt, um im entscheidenden Moment vorne dabei zu sein“, sagte Leverkusens Stürmer Stefan Kießling.

Bayerns Trainer Pep Guardiola hatte den Kollegen aus Leverkusen mit Lob überschüttet vor der Partie. Er sei ein „big, big fan von Roger Schmidt“, gab er zu. „So ein Trainer ist sehr gut für den Fußball, weil er immer vorwärts denkt.“ Am Samstag dachte Schmidt aber zunächst vor allem daran, mit Pressing die Bayern am Spielaufbau zu hindern und sie massiv unter Druck zu setzen. Die Leverkusener bereiteten damit dem Tabellenführer bis zur Pause Probleme. „Wir mussten einen sehr großen Aufwand betreiben in der ersten Halbzeit“, gab Schmidt zu. Dass sie liederlich mit ihren Konterchancen umgingen, brachte die mutigen Gäste um den Lohn. Die beste Bayer-Gelegenheit vereitelte nicht Münchens Torhüter Manuel Neuer, sondern Juan Bernat, der den Ball nach Karim Bellarabis Schuss in der Anfangsphase gerade noch vor der Linie erwischte und wegdrosch.

Torchancen gab es wenige in den ersten 45 Minuten dieser intensiv geführten Partie. Für Arjen Robben war dies keine Überraschung. „Beide Mannschaften haben gut aufgepasst, weil beide wissen, dass eine hohe Qualität da ist.“ Guardiola hatte am Spiel seiner Bayern trotz der Schwierigkeiten nur auszusetzen, dass „der letzte Pass“ nicht geklappt habe.

Aber ihm fiel auch dieses Mal etwas ein, um seine Mannschaft wieder besser ins Spiel zu bringen. Er brachte Sebastian Rode für den bis dahin unauffälligen Mario Götze und korrigierte damit seine Taktik, es mit fünf Offensivspielern zu versuchen. Der ehemalige Frankfurter zeigte vorbildliches Engagement und jenen Biss, der bis dahin bei einigen seiner Teamkollegen nicht ganz so sichtbar gewesen war. Er gab keinen Ball verloren, so auch in der 51. Minute, als er sich gegen die Leverkusener Abwehr behauptete und nur auf Kosten eines Eckballs gebremst werden konnte. Den führte ausnahmsweise Arjen Robben aus und nicht wie sonst meist Xavi Alonso. Der Holländer spielte ins Halbfeld auf Rafinha, dessen Flanke vors Tor Alonso mit dem Kopf annahm und zurücklegte auf Ribery. Der Franzose, der bis dahin vor allem durch Ballverluste aufgefallen war, wuchtete den Ball zum 1:0 ins Netz und sicherte somit den, wie Thomas Müller fand, „richtungsweisenden Sieg“.

Der Matchplan von Leverkusen wurde ausgerechnet durch einen der seltenen Bayern-Treffer nach Standardsituation durchkreuzt. Ein paar Minuten später vereitelte Torhüter Bernd Leno den zweiten Münchner Treffer und hatte Glück, dass der Ball von seiner Hand an den Pfosten prallte und nicht ins Netz ging. Die Münchner Sturm- und Drangphase beendete Robert Lewandowski mit einer kuriosen Szene. Der Pole schoss aus zwei Metern am leeren Tor vorbei. Am Ende hatte Leverkusens Bellarabi Glück, dass er nach einer Grätsche gegen Rode nur die Gelbe Karte sah statt der Roten. „Wenn du hier was mitnehmen willst, muss alles perfekt laufen“, sagte Bayers Sportdirektor Rudi Völler. Und wie bei Dortmund oder zuletzt Hoffenheim lief eben auch bei Leverkusen nicht alles perfekt.

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