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Gleich klingelt’s. Herthas Marc Kempf (5.v.r.) trifft zum 1:0 für Hertha.

© imago/Andreas Gora/IMAGO/Andreas Gora

Berliner spielen remis gegen Hannover 96: Viel Hitze bei Hertha BSC

Hertha bleibt zweitklassig. Beim Remis gegen Hannover aber zeigt sich: Es geht noch um viel für die Berliner. Das bekam besonders Talent Ibrahim Maza von seinem Trainer gespiegelt.

Das Stadion war voll, der Frühling blinzelte ein bisschen ins Olympiastadion, und es fehlten nur ein paar Sekunden, dann hätte Fußball-Zweitligist Hertha BSC sein Heimspiel gegen Hannover 96 gewonnen. Doch Enzo Leopold köpfte in der 93. Minute zum Ausgleich für die Gäste ein.

Der Blick auf die Tabellensituation hatte nichts Gutes verheißen: Für Hertha wie für Hannover ging es um nichts mehr. Beide Klubs werden auch in der kommenden Saison in der Zweiten Liga spielen.

Aber im Fußball geht es immer um etwas. Bei Hertha zum Beispiel um die Zukunft des Trainers Pal Dardai, jeder Punkt ist ein Argument. Personalien sind ohnehin das Thema. Welcher Spieler darf, soll bleiben, welcher Spieler will unbedingt weg und strengt sich deshalb besonders an?

Dann ist da das liebe Geld: Je höher die Klubs in der Tabelle abschneiden, desto mehr TV-Gelder werden ausgeschüttet. Am Ende ist da noch das Gefühl. Mit ein paar Siegen zum Schluss im Rücken wird die Pause im Sommer schöner. Von daher: Es geht um wahnsinnig viel, auch im Niemandsland der Tabelle.

Und so entwickelte sich vor 59.192 Zuschauern im Olympiastadion nicht nur ein unterhaltsames, sondern auch ein intensives Spiel. Die Berliner, bei denen im offensiven Mittelfeld der junge Ibrahim Maza Regie führen durfte, legten gut los. Allen voran Berlins Bester, Fabian Reese.

Nach vier Minuten schlug er eine zentimetergenaue Flanke auf Herthas Torjäger Haris Tabakovic, dessen Kopfball aber am Tor vorbeiging. Knapp zehn Minuten später zappelte der Ball im Netz. Berlins Verteidiger Marc Kempf köpfte nach einem Eckball wuchtig und platziert ins Tor.

Es war ein typisches Hertha-Spiel: Hübsche Kombinationen und schnelle Konter waren dabei, aber auch etliche Nachlässigkeiten in der Defensive. Hannover 96 kam immer wieder zu Möglichkeiten in der ersten Hälfte. Aber entweder hielt Herthas reaktionsschneller Torhüter Tjark Ernst, oder die Berliner hatten schlicht Glück, wie bei den Lattentreffern von Hannover in der 20. sowie der 42. Minute.

Wie ernst Herthas Trainer Pal Dardai das Spiel nahm, offenbarte sich unmittelbar nach dem Pausenpfiff. Wütend stapfte er auf den Rasen und knöpfte sich den jungen Maza vor. Der hatte ein paar schöne Szenen in seinem Spiel, am Ende der ersten Hälfte aber vermasselte er durch Unkonzentriertheiten gute Möglichkeiten für die Berliner.

Maza durfte trotz der Trainer-Schelte in Hälfte zwei zumindest noch 25 Minuten auf dem Rasen bleiben. Überhaupt änderte sich nicht besonders viel. Hannover wirkte reifer in der Spielanlage, aber in der Offensive war die Mannschaft von Stefan Leitl harmlos. Bis Enzo Leopold kurz vor dem Abpfiff doch noch zum 1:1 traf. Tröstlich war der Abend zumindest für den gescholtenen Maza. Bei seiner Auswechslung bekam er einen aufmunternden Klaps auf den Kopf von seinem Trainer und Förderer Pal Dardai.

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