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Kevin Großkreutz gibt sich kämpferisch - zumindest im sozialen Netzwerk Instagram.

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Bundesliga im Blog: Kevin Großkreutz von Borussia Dortmund: "Wir als Team haben versagt"

Borussia Dortmund ist Tabellenletzter der Bundesliga und spürt ersten zarten Gegenwind von den eigenen Fans. Kevin Großkreutz antwortet via Soziale Medien. Und was macht Jürgen Klopp? Er referiert.

15:00 Uhr: Nach dem Tod eines Fans vor dem Spiel Deportivo La Caruna gegen Atletico Madrid in der Primera Division am Sonntag wird in Spanien über Maßnahmen gegen Fangewalt diskutiert. Dabei gibt es durchaus radikale Ansätze im künftigen Umgang mit den Ultras. "Wir wollen diese Personen völlig aus dem Fußball entfernen. Für sie gibt es keinen Platz, weder in den Stadien noch außerhalb", sagte beispielsweise Miguel Cárdenas, der Präsident der obersten Sportbehörde des Landes. Mehr dazu finden Sie hier in dieser aktuellen Meldung.

14:40 Uhr: So langsam wagen sich auch die Spieler von Borussia Dortmund aus der Deckung. Kevin Großkreutz teilte in einem langen Post via Instagram mit: "Hey Ultras/Fans/Freunde! Es wurde viel gesagt und geschrieben! Eigentlich sollte man als Spieler in dieser Situation nichts sagen oder schreiben, sondern die Klappe halten und aufen Platz Leistung zeigen! Ich weiß ,es ist auch so! Ich wollte trotzdem was los werden! Für mich persönlich ist es auch ne ganz neue Situation und für die Mannschaft ,aber wir haben uns die Scheisse selbst eingebrockt und kein anderer! Die Reaktion nach dem Spiel ,da habe ich völliges Verständnis für. Auch wenn es in der Seele so weh tut! Einerseits meine Freunde in der Kurve die gerade sauer, wütend und traurig sind und anderseits meine Freunde und ich aufen Platz die das selbe fühlen, aber daran selbst Schuld sind!Wie gesagt die Reaktion völlig zu recht!Nur wir sollten nicht den Fehler machen wie andere Vereine und nicht zusammen dadurch gehen und schon mal garnicht einzelne Spieler fertig machen oder beleidigen! Wir als Team haben versagt und als Team müssen wir daraus kommen! Und glaubt mir ich möchte nichts schön reden oder was auch immer ! Es geht jetzt gerade um den Verein Borussia Dortmund und dafür muss man alles geben! Wir sowieso, aber brauchen euch dafür, ansonsten wird es so wie in mach anderen Vereinen , die auch nie damit gerechnet haben da unten mal zu stehen und da nicht mehr raus kommen! Sorry für die langen Worte, aber ich fühle gerade einfach so und kommt vom Herzen! Aber eins, aber eins, dass bleibt bestehen. Borussia Dortmund wird nie untergehen!!"

Übrigens gibt es am heutigen Abend noch einen interessanten Termin mit Jürgen Klopp. Der Dortmunder Trainer ist nach dem 0:2 vom Sonntag noch einmal in Frankfurt gefordert - diesmal als Redner. Klopp referiert in seiner Funktion als Markenbotschafter eines großen deutschen Automobilbauers im Steigenberger Hotel Frankfurter Hof vor geschlossener Gesellschaft zum Thema "Motivation & Führung – Titel, Thesen, Tore."

13:15 Uhr: Thomas Kraft hat sich am Samstag mit Hertha BSC beim 0:1 gegen den FC Bayern München achtbar aus der Affäre gezogen. Nun winkt dem 26-jährigen Torwart offenbar eine Vertragsverlängerung. Das meldet der Kicker. Demnach soll Kraft bis mindestens 2017 in Berlin verlängern, auch Trainer Jos Luhukay setzt sich dafür jetzt ein. So ganz überzeugt schien der Trainer von seinem Keeper nicht immer zu sein, gerade fußballerisch gehört Kraft sicher nicht zu den allerbesten Spielern in der Bundesliga. Der aus Norwegen gekommene Rune Jarstein konnte allerdings kaum Druck ausüben, ist weit davon entfernt Ansprüche auf die Nummer eins anzumelden. Hertha muss nun bald handeln, der Vertrag mit Kraft läuft am Saisonende aus. Und inzwischen scheint sich die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass Kraft die beste Wahl ist. Was die Berliner aus der Niederlage gegen die Bayern mitnehmen können, lesen Sie an dieser Stelle.

Lukas Podolski träumt schon wieder vom 1. FC Köln

12:25 Uhr: Was macht eigentlich Lukas Podolski? Er sitzt beim FC Arsenal weiter nur auf der Bank - und das beim 1:0 der Londoner am Samstag bei West Bromwich Albion auch die vollen 90 Minuten. Da das ein bisschen wenig Beschäftigung für einen Sportler ist, reiste Podolski am Sonntag mal wieder in die Heimat und verfolgte das 3:1 der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen Schwenningen erst in der Halle und später in der Kabine (siehe Tweet). Außerdem gab er dem Sender Sky Sport News HD noch ein Interview und träumte laut von einer Rückkehr als Fußballer zum FC: "Ich kann mir in den nächsten Jahren einen Wechsel zum 1. FC Köln ganz gut vorstellen. Ich hänge nach wie vor an dem Verein und will noch mal die FC-Hymne hören und das Gefühl spüren, wenn ich mit der Nummer 10 die Treppen hochgehe", sagte er. Einige Klubs hatte er für sich ja zuletzt schon ausgeschlossen (Leverkusen, Mönchengladbach, Düsseldorf), andere Vereine dementieren immer wieder ihr angebliches Interesse (Wolfsburg, Schalke). Am liebsten würde sich Podolski bei Arsenal durchsetzen, denn "ich fühle mich in der Stadt und dem Verein sehr wohl. Aber natürlich will ich spielen. Wenn irgendetwas kommt und man mit dem Verein und dem Trainer spricht, dann schauen wir mal."

Thomas Kraft macht sich lang und will bei Hertha noch länger bleiben.
Thomas Kraft macht sich lang und will bei Hertha noch länger bleiben.

© Reuters

11:45 Uhr: Kein Bundesliga-Blog ohne RB Leipzig. Die Sachsen haben am Sonntag in der Zweiten Liga nur 0:0 beim SV Sandhausen gespielt und damit den Sprung auf Tabellenplatz zwei verpasst. Es war ein unterirdisches Fußballspiel, aber das nur am Rande. Denn zum Spitzenspiel am kommenden Wochenende gegen Tabellenführer FC Ingolstadt kommt es ja trotzdem. Sollten beide Teams den Aufstieg tatsächlich schaffen, wären die Traditionalisten unter den Fußballfans außer sich. Kollege Stefan Hermanns hat sich darüber am vergangenen Montag im Bundesliga-Blog ja schon so seine Gedanken gemacht. Diesmal legt unser Kolumnist Frank Lüdecke nach und schreibt mit Blick auf die Rasenballsportler "Wehret den Anfängen!". Ganz so ernst ist sein Beitrag aber dann wohl nicht zu nehmen. Lesen Sie selbst!

10:50 Uhr: Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über einen angeblichen Transferpakt zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund. Demnach sollen sich Karl-Heinz Rummenigge und Hans-Joachim Watzke im Dezember 2013 darauf verständigt haben, dass Marco Reus kein Angebot vom Rekordmeister bekommt. Im Gegenzug sollte der BVB dem Wechsel von Robert Lewandowski nach München nicht im Wege stehen und den Polen nicht etwa zu Real Madrid ziehen lassen. Teil eins der Abmachung wurde eingehalten, Lewandowski spielt seit Sommer beim FC Bayern. Um Reus gibt es seit Monaten Wechselgerüchte, unlängst gab es Krach zwischen den Klubs, weil Rummenigge Vertragsdetails des Dortmunder Nationalspielers ausplauderte und von einer angeblichen Ausstiegsklausel berichtete. Seither gilt das Verhältnis zwischen den Verantwortlichen der Bayern und des BVB als mindestens belastet. Reus selbst äußerte sich bisher nicht zu seinen Zukunftsplänen. Klar ist aber, dass ein Mann seiner Klasse dauerhaft in der Champions League spielen und nicht gegen den Abstieg kämpfen will. Sollte Dortmund tatsächlich in die Zweite Liga absteigen, würden sich die Probleme aller Beteiligten aber mit einem Schlag lösen lassen. Dass es so weit kommt, mag man aber derzeit immer noch nicht wirklich glauben (siehe unten).

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In der Zweiten Liga spielt der FC St. Pauli die Rolle von Borussia Dortmund

10:00 Uhr: In der Zweiten Liga spielt der FC St. Pauli die Rolle von Borussia Dortmund. Auch die Hamburger finden sich nach 13 Spielen auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Am Sonntag gab es beim 1:3 daheim gegen den 1. FC Kaiserslautern die nächste Niederlage. Aus den vergangenen sechs Ligaspielen hat St. Pauli nur einen Punkt geholt, dafür gab es fünf Niederlagen und insgesamt 19 Gegentore. Den obligatorischen Trainerwechsel hat St. Pauli allerdings schon hinter sich, unter dem neuen Coach Thomas Meggle hat sich die Situation noch einmal verschärft. Wie in Dortmund gibt es auch bei St. Pauli viele Verletzte, dazu kommen die typischen Fehler von Mannschaften, die unten drin stehen - siehe das Spiel gegen den FCK. Meggle wirkt bei seiner ersten Trainermission im Profifußball bislang glücklos, um es vorsichtig auszudrücken. In Interviews flüchtet er sich gern in Durchhalteparolen oder lobt den Zusammenhalt im Verein. "Die Fans rechnen uns keine Fakten vor, sie spüren die Emotionen. Das ist St. Pauli, und St. Pauli lebt!", sagte er bei Sky. Sein Präsident Oke Göttlich steht weiter hinter ihm, ein zweiter Trainerwechsel noch in der Hinrunde wäre für Pauli-Verhältnisse auch ein kleines Erdbeben. "Er ist der richtige Trainer, weil er mit Akribie und guter Ansprache versucht, aus diesem Team das Beste herauszuholen. Wir sollten uns eher fragen, warum es jetzt drei Trainern nicht so richtig gelungen ist, so zu arbeiten, wie sie eigentlich von ihrer inhaltlichen Stärke könnten", sagte Göttlich im Hamburger Abendblatt.

Marco Reus will derzeit nichts hören, sehen und sagen zu seiner Zukunft. Verletzt ist er obendrein.
Marco Reus will derzeit nichts hören, sehen und sagen zu seiner Zukunft. Verletzt ist er obendrein.

© dpa

09:00 Uhr: Borussia Dortmund ist am Tiefpunkt angekommen. Nach dem 0:2 am Sonntag bei Eintracht Frankfurt ist der Champions-League-Finalist von 2013 auf den letzten Tabellenplatz in der Bundesliga gerutscht. Und nach 13 Spielen lügt so eine Tabelle normalerweise nicht mehr. Keine Mannschaft hat mehr Niederlagen auf dem Konto (8), nur der SC Freiburg weniger Siege. Dazu kommen teils haarsträubende Fehler in der Defensive wie beim zweiten Gegentor am Sonntag in Frankfurt. Und so langsam scheinen sie auch in Dortmund die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Lange schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der BVB sich wieder berappeln und eine Aufholjagd starten würde. Doch nach dem kurzen Zwischenhoch mit dem 1:0 über Borussia Mönchengladbach am 11. Spieltag ist die Angst vor dem Abstiegskampf nun noch größer geworden. Mittlerweile hat sie auch den Anhang erfasst, wer den Fans der Dortmunder nach der neuerlichen Enttäuschung bei der Eintracht in die Gesichter sah, konnte eine Mischung aus Resignation, Fassungslosigkeit und Wut erkennen.

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Normal ist, dass in solch einer Situation der Trainer in Frage gestellt wird - oder siehe Armin Veh beim VfB Stuttgart, sich selbst in Frage stellt. Tatsächlich haben die Konkurrenten im Keller aus Bremen, Stuttgart und Hamburg bereits Trainerwechsel hinter sich - bei allen Klubs mit durchaus ersten positiven Ergebnissen. Bleibt Dortmund also nichts anderes übrig, als zu reagieren? Noch stellt sich diese Frage nicht. Die Vereinsführung steht hinter ihrem Erfolgscoach. "Jürgen stellt sich der Verantwortung und wird sind hundertprozentig davon überzeugt, dass wir mit ihm aus der Situation herauskommen", wird Sportdirektor Michael Zorc im Kicker zitiert. Und Klopp selbst, der kurz nach dem Spiel beim Interview im Fernsehsender Sky ziemlich ratlos wirkte, sagte selbst: "Wenn nur das Glück zählt und ein Trainerwechsel das bringt, muss man mich nur anrufen, dann mache ich den Weg frei. Aber so einfach ist es nicht. Und solange keiner kommt und mir sagt, wir haben einen, der es besser macht, kann ich ja gar nicht gehen. Ich stehe nicht im Weg, aber ich kann nicht gehen, bevor es eine bessere Lösung gibt. Die Verantwortung ist groß, und der stelle ich mich."

Die lange Ausfallliste bei Borussia Dortmund taugt nur bedingt als Ausrede

In jedem Falle mal muss sich Jürgen Klopp einige Fragen gefallen lassen. Wie kann ein Team, das in der Champions League souverän die Gruppenphase überstanden hat, in der nationalen Liga so dauerhaft versagen? Natürlich sind da die Verletzungen, aber die haben andere Teams auch. Und damit ist nicht nur der FC Bayern München gemeint, aus BVB-Sicht genügt der Blick zum Reviernachbarn FC Schalke 04. Dort fehlen auch viele Stammkräfte und es gibt jede Menge Unruhe. Trotzdem steht die Mannschaft einigermaßen einigermaßen solide da als Tabellensechster. Okay, Schalke hat auch schon einen Trainerwechsel hinter sich. Ob es unter Jens Keller allerdings so viel anders aussehen würde als aktuell unter Roberto Di Matteo? Die lange Ausfallliste bei Dortmund taugt tatsächlich nur bedingt als Ausrede. Der Kader ist immer noch tief genug, auch am Sonntag gegen Frankfurt standen fast ausschließlich Nationalspieler auf dem Feld. Trotzdem wurde wieder verloren.

Jürgen Klopp tröstet seine Spieler - und könnte doch selbst Trost vertragen.
Jürgen Klopp tröstet seine Spieler - und könnte doch selbst Trost vertragen.

© dpa

Ein bisschen scheint es so, als wäre die Spielweise der Dortmunder in der Bundesliga entschlüsselt. Die große Stärke des BVB unter Jürgen Klopp war immer das schnelle Umschaltspiel. Dem entziehen sich viele Gegner, in dem sie sich tief in die eigene Hälfte stellen und die Räume eng machen. Und das längst auch in Heimspielen gegen Dortmund. Hinzu kommt die Einkaufspolitik von Klopp und Zorc im Sommer. Ciro Immobile und Adrian Ramos sollten gemeinsam helfen, Topstürmer Robert Lewandowski zu ersetzen. Das ist ihnen bisher noch überhaupt nicht gelungen. Fast scheint es so, als wäre der BVB-Trainer fast ein wenig von der Spielweise der Neuzugänge überrascht. Dabei war eigentlich klar, dass keiner der beiden dem Spielertyp Lewandowski wirklich nahe kommt. Auch ein Shinji Kagawa konnte bisher nicht unter Beweis stellen, dass er mehr ist als nur eine Verpflichtung aus reinen Nostalgiegründen. Und Matthias Ginter wirkt nicht nur wegen seines Missverständnisses mit Torwart Roman Weidenfeller beim 0:2 in Frankfurt oftmals einfach überfordert. Wenn die Neuen aber nicht einschlagen und viele andere Spieler verletzt ausfallen oder von langen Verletzungen zurückkehren, tut sich auch eine Mannschaft wie Borussia Dortmund schwer.

Die Frage ist nun: Kann sich der BVB aus eigener Kraft aus dem Tabellenkeller befreien? Ist die momentane Situation doch nur eine Momentaufnahme? Und ist Jürgen Klopp in dieser Situation wirklich noch der richtige Mann auf der Bank? Immerhin: Aus Mainzer Zeiten kennt Klopp Abstiegskampf, in der Saison 2006/07 hat er den allerdings mit den 05ern verloren.

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