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Wolfsburgs Alexandra Popp erzielte im Spitzenspiel mit Hoffenheim vor zwei Wochen den Ausgleich in letzter Minute. Ihr Einsatz gegen Bayern ist fraglich.

© imago/regios24/IMAGO/Darius Simka

Die Prominenz könnte fehlen: Bayern und Wolfsburg messen sich im Spitzenspiel

Seit Jahren machen die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg und des FC Bayern München den Meistertitel unter sich aus. Selten waren beide Teams so angeschlagen wie diesmal.

Es ist der Klassiker schlechthin in der Fußball-Bundesliga der Frauen. Der VfL Wolfsburg gastiert am Sonntag beim Meister FC Bayern München (15 Uhr/ZDF-Livestream, Magentasport, Dazn). Und dieses Spiel, auf das vor allem die Fußballerinnen von Wolfsburg und Bayern in jeder Saison hinfiebern, könnte in diesem Jahr ohne mehrere prominente Namen stattfinden.

Während das Duell für Bayerns Pernille Harder aufgrund einer Knieverletzung zu früh kommt, ist auch der Einsatz von Alexandra Popp (muskuläre Probleme) nach Aussage von Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot noch fraglich. Ebenso der von Wolfsburgs Abwehrspielerinnen Marina Hegering und Dominique Janssen.

Ob das Trio spielfähig ist, sollte am Samstag nach der letzten Trainingseinheit entschieden werden. „Das ist anders als gewünscht. Aber dennoch probieren wir, da auch keine Dummheiten zu machen“, meinte Stroot am Freitag. Sie würden den Spielerinnen geben, was sie brauchen.

Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe. Auch wenn sich beide Mannschaften momentan vielleicht nicht auf ihrem individuell höchsten Niveau bewegen.

Tommy Stroot, Trainer des VfL Wolfsburg

Mit Blick auf die auch in der Breite qualitativ hochbesetzten Kader der beiden Teams, dürfte es dennoch ein Duell auf hohem fußballerischen Niveau werden. In den vergangenen elf Jahren machten die Bayern und Wolfsburg den Meistertitel unter sich aus. Umso mehr ist der Fokus bei beiden Teams auf die direkten Duelle gerichtet. „Wir sprechen über das Topspiel der Frauen-Bundesliga, und ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe“, sagte Stroot. „Auch wenn sich beide Mannschaften momentan vielleicht nicht auf ihrem individuell höchsten Niveau bewegen.“

Wolfsburg muss das Aus in der Champions League wegstecken

Damit meint Stroot in erster Linie wohl sein eigenes Team. Der VfL musste zuletzt ein Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim in der Liga einstecken, führt die Tabelle aber immer noch an, mit 13 Punkten aus fünf Spielen. Viel schlimmer war wohl das Aus in der Champions-League-Quali nach einem Unentschieden und einer Niederlage gegen Paris FC.

Zum ersten Mal seit über zehn Jahren wird Wolfsburg damit nicht an der Champions League teilnehmen. „Für uns war nach dem Aus in der Champions League von Anfang an klar, dass wir nicht die ganze Saison auf diesen negativen Moment schauen wollen. Das bringt uns nicht nach vorne“, sagte Stroot. Vielmehr wolle man sich stattdessen neu ausrichten und auf die Wettbewerbe Pokal und Meisterschaft fokussieren. „Und deshalb weiß ich, dass die Truppe extrem brennt für das Spiel am Sonntag. Die Spielerinnen wissen, was ihre Aufgabe ist.“

Die Münchnerinnen haben sich nach einem holprigen Saisonstart mittlerweile gefangen und wirken zunehmend eingespielter. Auch Zugänge wie Katharina Naschenweng oder die wiedergenesenden Langzeitverletzten Giulia Gwinn und Linda Dallmann integrieren sich immer besser und reichen mittlerweile nahezu an ihr volles Leistungsvermögen heran. Derzeit liegt die Mannschaft von Alexander Straus auf Rang vier mit zwei Punkten weniger als Wolfsburg, das Momentum spricht aber eher für Bayern.

Hinzu kommt die starke Heimbilanz. Im eigenen Stadion ist Bayern seit 20 Bundesligaspielen ohne Niederlage. Dabei gingen die Münchnerinnen 19-mal als Siegerinnen vom Platz. Doch von dieser Statistik dürften sich die Wolfsburgerinnen nicht einschüchtern lassen, schließlich sind sie gerade in Topspielen in der Lage, ihre beste Leistung zu zeigen.

Das Spitzenspiel bekommt nun auch in München eine angemessenere Kulisse als zuletzt. Bislang konnten 2.500 Fans die Heimspiele besuchen. Nun führt der FC Bayern in Abstimmung mit der Stadt München einen ersten Testlauf durch, bei welchem über 4.000 Zuschauer:innen auf dem FC Bayern Campus zugelassen sind.

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