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Johannes Thiemann (links) machte gegen Anadolu Istanbul so viele Punkte wie nie zuvor in der Euroleague.

© IMAGO/Fotostand

Drei Wochen nach historischer Klatsche: Alba Berlin sinnt gegen den MBC auf Revanche

Alba Berlin macht trotz der knappen Niederlage gegen Anadolu Istanbul Fortschritte. Gegen den Mitteldeutschen BC geht es am Samstag um den Einzug ins Final Four des Pokals.

Die Pokalsaison beginnt für Alba Berlin normalerweise so richtig erst mit dem Final Four. In den vergangenen elf Spielzeiten erreichten die Berliner immer mindestens das Halbfinale. Doch in diesem Jahr herrscht vor dem Viertelfinale beim Mitteldeutschen BC am Samstag (16 Uhr) deutlich mehr Anspannung.

„Die haben uns in unserer Halle mit 30 geschlagen, natürlich ist da noch eine Rechnung offen“, sagt Jonas Mattisseck. Am 19. November kassierte Alba gegen den MBC mit 75:108 die höchste Heimniederlage der eigenen Bundesligageschichte. Nun wollen sich die Berliner unbedingt rehabilitieren – und erneut das Final Four erreichen.

Die Voraussetzungen sind erneut schwierig. Während Alba am Dienstag gegen Zalgiris Kaunas und am Donnerstag gegen Anadolu Istanbul in der Euroleague intensive und bis in die letzte Minute umkämpfte Spiele absolvierte, konnte sich der MBC detailliert auf das Pokalduell vorbereiten. „Wir haben es damals nicht geschafft, nach einer Double Week die Intensität zu bringen. Jetzt hatten wir wieder eine Double Week und bekommen eine zweite Chance, um es besser zu machen“, sagt Mattisseck.

Die haben uns in unserer Halle mit 30 geschlagen, natürlich ist da noch eine Rechnung offen.

Jonas Mattisseck über das Pokalviertelfinale gegen den MBC

Die Stimmung bei den Berlinern ist immerhin deutlich zuversichtlicher als noch vor wenigen Tagen. Der Sieg gegen Kaunas beendete nach sechs Niederlagen in Folge die Negativserie und auch das 89:97 gegen ein ebenfalls verletzungsgeplagtes Anadolu am Donnerstag war trotz des ausgebliebenen Happy Ends ein Schritt in die richtige Richtung.

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„Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Johannes Thiemann nach dem Spiel bei Magentasport. Der Weltmeister war mal wieder der überragende Berliner und stellte mit 31 Punkten eine persönliche Bestleistung auf. Den deutschen Rekord für die meisten Punkte in einem Euroleague-Spiel, den seit knapp zwei Wochen sein Freund Maodo Lo hält, verpasste er nur um einen Zähler.

Thiemann ist auch ein Grund dafür, warum Alba trotz des herausfordernden Spielplans als großer Favorit ins Spiel beim MBC geht. Bei der Klatsche im November fehlte er angeschlagen und aktuell können die Berliner auf ihren Kapitän keinesfalls verzichten. Thiemann ist in der Form seines Lebens, gehört in diesem ersten Drittel der Saison zu den dominantesten Spielern der gesamten Euroleague und ließ seinen Gegenspieler Ercan Osmani am Donnerstag mit seinen cleveren Bewegungen in Korbnähe immer wieder wie einen Anfänger aussehen.


Das Team scheint sich langsam besser zu finden

Doch nicht nur wegen Thiemann macht Alba einen besseren Eindruck als noch in der Vorwoche. Zwar fehlen mit Louis Olinde, Matt Thomas, Sterling Brown, Ziga Samar und Marcus Eriksson immer noch zahlreiche verletzte Leistungsträger, doch der Rest des Teams scheint sich langsam besser zu finden. „Wenn wir so weitermachen und die Jungs, die gerade verletzt sind, wieder integrieren, werden wir besser werden und irgendwann wieder mehr Spiele gewinnen“, sagt Mattisseck.

Der 21-jährige Gabriele Procida erzielte in den vergangenen fünf Spielen im Schnitt 15 Punkte, sein noch etwas jüngerer Landsmann Matteo Spagnolo lieferte gegen Anadolu im Spielaufbau eine seiner besten Leistungen ab und Justin Bean macht auf der Small-Forward-Position in der Euroleague einen viel besseren Eindruck als zuvor näher am Korb. „Wir finden unsere Chemie und unseren Teamgeist immer mehr“, sagt Trainer Israel Gonzalez.

Dass es gegen Anadolu nicht für den dritten Euroleague-Sieg der Saison reichte, lag vor allem an Shane Larkin. Der in den USA geborene und in der Türkei eingebürgerte Guard spielt offenbar besonders gerne gegen deutsche Teams. Dem FC Bayern schenkte er 2019 den Euroleague-Rekord von 49 Punkten ein, am Donnerstag waren es bei starken Quoten 32. „Um solche Teams wie Anadolu zu besiegen, müssen sie in wichtigen Momenten Würfe vergeben“, sagt Gonzalez. „Haben sie aber nicht.“

Gegen den MBC wird es vor allem auf Alba selbst ankommen. Gehen die Berliner voll fokussiert in das Spiel, werden sie im Pokal zum zwölften Mal in Folge unter den besten vier stehen. Was passieren kann, wenn man den MBC unterschätzt, haben sie bei Alba erst vor drei Wochen am eigenen Leib erfahren.

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