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Wohin geht die Reise? Thomas Tuchel wird wohl Trainer in Paris.

© Bernd Thissen/dpa

Ex-Dortmund-Trainer nach Paris: Tuchel zu PSG: Die falsche Entscheidung?

Thomas Tuchel soll Medienberichten zufolge Trainer in Paris werden. Der Schritt ist nachvollziehbar, birgt aber Gefahren. Wären München oder Arsenal die besseren Optionen gewesen? Ein Kommentar.

Das große Spekulieren hat ein Ende und Paris Saint Germain wohl bald Thomas Tuchel als Trainer. Das zumindest wollen „Sportbuzzer“ und „Bild“ erfahren haben, auch wenn offiziell noch nichts bestätigt ist. Nach Stationen in Mainz und Dortmund, wo er zum Abschied seinen ersten Titel holte, wäre der Gang nach Europa nun ein logischer und nachvollziehbarer Schritt.

Paris ist für den Kosmopoliten Tuchel sicherlich eine Versuchung. Nicht nur als Stadt, hier kann er auch endlich Titel in Serie gewinnen und mit Topspielern arbeiten, die ihm nicht weggekauft werden.

Doch Paris birgt auch Gefahren. Die französische Liga ist, Investoren sei Dank, zwar stärker als noch vor zehn Jahren, doch gewinnen kann Tuchel hier nichts. Pokal- und Meistertitel, das zeigt das Schicksal des spanischen Noch-Coaches Unai Emery, sind nichts wert. In Paris zählt nur der Champions-League-Titel.

Dafür hat Scheich Nasser Al-Khelaifi in den vergangenen Jahren zig Millionen Euro investiert. Mit bislang mäßigem Erfolg. Zuletzt hatte PSG gegen Real Madrid, das in dieser Saison in der spanischen Liga nicht mehr mithalten kann, keine Chance und verlor im Achtelfinale beide Spiele.

Tuchel gilt als schwierig - die PSG-Stars auch

Um Paris zum Titel-Kandidaten zu machen, braucht es einen Taktiker, der es versteht, das Alphatier-Ensemble bei PSG zu einer Einheit zu formen. Ersteres ist dem perfektionistischen Konzept-Trainer Tuchel zweifelsfrei zuzutrauen.

Ob er es aber auch schafft, sich gegen Neymar, Mbappé und Cavani - letzterer sollte dem Teamfrieden zuliebe eine Millionen Euro erhalten, damit er zugunsten von Neymar auf Elfmeter verzichtet - durchsetzen kann, ist fraglich. Tuchel gilt als misstrauisch und menschlich nicht einfach. In Dortmund kostete ihn das trotz des sportlichen Erfolgs den Job.

Vielleicht wären Engagements in München oder bei Arsenal London die passendere Herausforderung für Tuchel gewesen. Zwar spielt dort kein 222 Millionen Euro schwerer Fußballer, doch mit dem Abgang der altgedienten Jupp Heynckes und Arséne Wenger stehen beide Vereine vor einem Umbruch. Tuchel hätte hier einen Neuanfang nach seinen Vorstellungen einleiten können - auch seinen eigenen.

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