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Selten hohe Kunst. Florian Carstens (li.) und Herthas Kapitän Marco Richter im Zweikampf.

© imago/Beautiful Sports/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Luciano Lima

Mit großen Wehen: Hertha verliert 0:1 im ersten Heimspiel

Gegen Außenseiter SV Wehen Wiesbaden verlieren die Berliner nach einem Gegentreffer in der Nachspielzeit 0:1. Sie stehen nach zwei Spieltagen in der Zweiten Liga mit null Punkten da.

So viel steht wohl schon nach dem zweiten Spieltag in der zweiten Bundesliga fest. Die avisierte Rückkehr in die Bundesliga wird für Hertha BSC kein Selbstläufer. Nach der Niederlage zum Auftakt in Düsseldorf warteten die Fans im Olympiastadion am Freitag vergebens auf das erste erlösende Saisontor der Berliner. Gegen Aufsteiger Wehen Wiesbaden gab es am Ende ein trostloses 0:1 (0:1). Die Gäste erzielten ihren Siegtreffer erst in der Nachspielzeit.

Vor dem ersten Heimspiel der neuen Saison gab es bei Hertha erst einmal Werbung in eigener Sache: Das „B“ wurde ausgebuht oder auch ausgerollt, wie sie bei Hertha sagen würden: Vor dem Anpfiff präsentierten die Berliner im Mittelkreis des Rasens auf einem ausgerollten Banner das Logo des neuen Hauptsponsors. Dass dieser ein Wettanbieter ist, wurde von den Fans im Stadion nicht eben goutiert. Wobei sich der akustische Protest in engem Rahmen hielt, als später auch der Crazy-Namen des neuen Geldgebers vom Stadionsprecher genannt wurde.

Wichtiger war eben für die Fans, was auf dem Rasen in der Partie gegen den SV Wehen Wiesbaden passierte. Beim 0:1 zum Saisonauftakt in Düsseldorf hatten sich zu allem Unglück auch noch Marten Winkler und Deyovaisio Zeefuik verletzt, sie wurden durch Jonjoe Kenny und Trainersohn Palko Dardai ersetzt. Zugang und Sturmhoffnung Haris Tabokovic, unter der Woche von Austria Wien gekommen, saß erst einmal auf der Bank.

Wir haben viele Chancen gehabt, aber keine Qualität.

Herthas Trainer Pal Dardai

Die immerhin 40.075 Zuschauer sahen ein Zweitligaspiel vor erstklassiger Kulisse, in dem der Absteiger aus der Bundesliga und der Aufsteiger aus der dritten Liga keine erstklassige Begegnung ablieferten. Aber wer hatte das schon erwartet? Obwohl Herthas Trainer Pal Dardai einen offensiven Drang seiner Mannschaft versprochen hatte, hatten die Gäste im ersten Durchgang sogar die besseren Torchancen.

Hyun-Ju Lee hätte dem SV Wehen die Führung bescheren können, nachdem Herthas Keeper Oliver Christensen etwas unglücklich hatte abprallen lassen. Die Berliner machten zwar mehr und hatten auch klar mehr Ballbesitz, doch vor dem Tor der Hessen passierte dann zu wenig.  

Debütant Tabakovic weckte Hertha mit einem Lattenknaller auf

Nach einer guten halben Stunde bat Dardai bereits alle seine Auswechselspieler zum Warmmachen, ein deutliches Signal an die Herren auf dem Platz, doch etwas mehr Ideen im Spiel zu zeigen. In der 42. Spielminute war es dann so weit, Tabakovic kam zu seinem Debüt für die Berliner, wohl zum Teil auch aus der Not: Florian Niederlechner hatte sich kurz zuvor wohl eine Blessur am Oberschenkel abgeholt.

Zur zweiten Halbzeit kam dann auch ein weiterer Hertha-Zugang zu seinem Debüt für die Berliner. Der aus Mainz gekommene Anderson Lucoqui ersetzte Jeremy Dudziak in der Berliner Abwehr. Dort war ja auch erstaunlich viel los, in der 53. Spielminute vergab Wehen durch Ivan Prtajin die bis dahin größte Chance des Spiels, der Stürmer der Gäste schoss zu direkt auf Hertha-Torwart Christensen.

Das Berliner Offensivfeuerwerk war zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht gezündet, dafür war dann Tabakovic zuständig – mit einem fulminanten Lattenknaller. Wenig später entschied Schiedsrichter Florian Lechner sogar auf Handelfmeter für Hertha, den er dann allerdings nach Videobeweis zurücknahm. Wiesbadens Florian Carstens war von Reese angeschossen worden.

In der 92. Minute dann geschah der Super-Gau für Hertha: Lasse Günther traf aus der Distanz zum Sieg für den Außenseiter, vom Innenpfosten prallte der Ball ins Berliner Tor und Herz.

Trotz aller Berliner Bemühungen danach - ein Tor wollte nicht mehr fallen, womit Herthas Saisonstart nun heftig missglückt ist. Und es geht vom Programm her deftig weiter: Erst einmal im Pokalspiel beim Regionalligisten Carl-Zeiss Jena und dann mit dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV. Es könnte für das Team von Dardai schon ein erster Indikator dafür werden, wo die Reise in der Tabelle erst einmal hingeht.    

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