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So voll wird's so schnell nicht wieder an der Alten Försterei.

© dpa

Kein Versuch ohne Abstand am Sonntag: Altenheim, Krankenhaus – und irgendwann Union

Der 1. FC Union scheitert mit seinem Schnelltest-Vorstoß – und spielt wohl am Samstag gegen den SC Freiburg wieder vor leeren Rängen.

Für die Anhänger des 1. FC Union sollte das kommende Wochenende eigentlich zu einem besonderen werden. Neben dem Heimspiel am Samstag gegen den SC Freiburg war für Sonntag eine zweite Veranstaltung vorgesehen, bei dem der Verein erstmals ein Zuschauerkonzept mit Schnelltests und ohne Abstand ausprobieren wollte.

Stattdessen sieht es nun so aus, als ob alle zu Hause bleiben werden. Und zwar das ganze Wochenende. Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, wird am Sonntag keine Veranstaltung stattfinden. Und auch am Tag davor droht dem Stadion an der Alten Försterei angesichts der steigenden Coronafälle ein Geisterspiel.

Die am Samstag in Kraft tretende neue Berliner Infektionsschutzverordnung ist zwar noch nicht in ihrer Gänze veröffentlicht worden. Doch die vom Senat angekündigten Änderungen deuten darauf hin, dass künftig die vom DFL festgelegten Richtlinien gelten werden. Das würde bei den aktuellen Berliner Zahlen wohl den Ausschluss der Fans bedeuten.

Am Dienstag hatte Union seinen Fans schon mitgeteilt, dass die Kartenverlosung für das Freiburg-Spiel erst einmal verschoben wird. Spätestens am Freitag soll endgültig feststehen, ob der Klub Zuschauer hereinlassen darf oder nicht.

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Sicher ist, dass der Sonntag ein Ruhetag in der Alten Försterei bleibt. Seit Anfang der Pandemie ist es in manchen Kreisen zur Mode geworden, Unions Umgang mit der Zuschauerfrage als realitätsfern abzutun. Der Verein entgegnete seinen Kritikern immer, dass er seriös und in enger Abstimmung mit der Politik und den Behörden agiere. Anders als bisher erhofft, lässt die aktuelle politische Realität es aber einfach nicht zu, Schnelltests für Fußballspiele zu verwenden.

Zwar sehe die neue Teststrategie der Bundesregierung „erstmals Antigen- Schnelltests als Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung vor“, hieß es in einer Vereinsmitteilung am Mittwoch. Die Testkapazitäten sollen aber vorerst nicht für Veranstaltungen genutzt werden, sondern etwa in Altenheimen oder Krankenhäusern.

Dass auch die Bundesregierung mittlerweile offiziell auf Schnelltests setzt, sieht Union als einen Fortschritt auf dem langen Weg zurück zu einem vollen Stadion. Das neue Fankonzept wolle man nach wie vor umsetzen, „sobald ausreichend Testkapazitäten zur Verfügung stehen“, wird Klubchef Dirk Zingler in der Mitteilung zitiert. Das besondere Wochenende soll also kommen. Auch wenn es wohl erst 2021 möglich sein wird.

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