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Manuel Neuer (rechts) und seine Teamkollegen Jonas Hector und Thomas Müller müssen das Aus noch aufarbeiten.

© dpa

Leserstimmen zum WM-Aus: "'Last in the blast' wäre nun passender"

Wie sollte es nun bei der deutschen Nationalmannschaft weitergehen? Sollte Bundestrainer Löw zurücktreten? Wie sollten die Spieler vorgehen? Das sagen unsere Leserinnen und Leser.

Von Johannes Nedo

Das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Vorrunde hat Bundestrainer Joachim Löw, die Spieler und die Verantwortlichen natürlich überrascht. Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) werden in den nächsten Tagen und Wochen viele Diskussionen anstehen. Die Tagesspiegel-Leser haben zu den Gründen und zur Situation um Löw schon ausgiebig diskutiert. Wir dokumentieren nun eine Auswahl der Kommentare von Leserinnen und Lesern.

Zur Zukunft von Joachim Löw

Leser Timo Görres: "Selbstverständlich kann Joachim Löw nun nicht mehr weitermachen. Ein zwingend erforderlicher Radikalumbruch, der bereits schon nach der letzten EM 2016 hätte erfolgen müssen, ist mit ihm nicht möglich. Dass nun angeblich kein Nachfolger bereitstehen würde, darf dabei auf gar keinen Fall von Bedeutung sein. Und wer sagt denn, dass sich dies bezüglich keiner anbiete? Nach meinem Kenntnisstand ist beispielsweise Ralph Hasenhüttl doch ungebunden. Ein Österreicher als deutscher Fußball-Bundestrainer – das wäre doch mal was."

User Demokrat21: "Die Mannschaft spielte lust-, kraft- und Ideenlos. Und das hätte Löw als Weltmeistertrainer erkennen müssen. Sein Rücktritt ist daher nur logisch und konsequent." 

User derhannes: "Joachim Löw ist bzw. war ein ordentlicher Bundestrainer, der, gemessen an der Tatsache, dass er ein historisch guten Kader zur Verfügung hatte, das Minimalziel erreicht hat. Die Franzosen haben mit ihrem Ausnahmeteam 1998 und 2000 zwei Titel geholt. Die Spanier haben aus ihrer Mannschaft mit 2008, 2010 und 2012 sogar 3 große Titel gepresst. Joachim Löw hat titelmäßig leider viele Chancen liegen gelassen und entscheidende Spiele vercoacht." 

Zu den Gründen des Scheiterns bei der WM

User Jo-Sr: "Nibelungentreue zahlt sich nicht aus. Weder unter Kaisern, noch bei Trainern, die an satten Altstars festhalten."

User froggy08: "Man hat einfach zu lange an den altgedienten Stars festgehalten, wie das schon viele andere Weltmeister zuvor getan haben. Hinzu kommt, dass Spieler durch die extrem hohe Zahl an Spielen in einer Saison "überspielt" sind. Thomas Müller ist so ein Beispiel. Das es anders geht, hat der Confed-Cup  gezeigt. Dort spielte eine junge Mannschaft unbekümmert auf. Hätte man mehrheitlich auf diese Spieler gesetzt, hätte man sicher auch nicht den Titel verteidigt, aber man hätte mit einer entwicklungsfähigen Mannschaft ansehnliche Spiele gesehen."

User pro-ratio: "Eine Fußballmannschaft, der von der politischen Klasse und den Medien wenigen Wochen vor einem wichtigen Turnier ständig politische Diskussionen und Ergebenheitserklärungen für die Regierung aufgezwungen werden, kann sich nicht auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren. Dies ist natürlich nicht der alleinige Grund für das blamables Abschneiden dieser Mannschaft. Aber es ist mit Sicherheit der einzige Grund, der von den Verantwortlichen nicht diskutiert werden wird."  

User FunktionsElite: "Löw weiß im Prinzip, wie man eine erfolgreiche Mannschaft aufbaut und junge Spieler motiviert. Warum er das nicht auf den Platz bringen konnte, muss er in den nächsten Tagen plausibel erklären. Aus meiner Perspektive liegen die größten Fehler im Management. Der Versuch, die Mannschaft mit klassischen Marketingtechniken des Brandings aufzubauen, der dümmliche Claim "Best never rest" eingeschlossen ("Last in the blast" wäre nun passender) , die Überpolitisierung und Entemotionalisierung sind gewiss Elemente, die auf der Meta- und Management-Ebene zum Scheitern führten."

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