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Endlich auf der Weltbühne: Stürmerstar Robert Lewandowski spielt um 17 Uhr erstmals bei einer Fußball-WM.

© imago/Newspix

Lewandowski für Polen, Salah für Ägypten: Die wichtigsten Infos zum sechsten Tag der Fußball-WM 2018

Bayern-Star Robert Lewandowski gibt für Polen sein WM-Debüt. Und bekommt Gastgeber Russland es mit Liverpools Stürmer Mo Salah zu tun? Unser Beipackzettel für Tag 6.

Am Dienstag endet der erste Spieltag der Vorrunde. Um 14 Uhr tritt Kolumbien gegen Japan an, um 17 Uhr spielt Polen gegen Senegal. Am Abend läutet Gastgeber Russland um 20 Uhr gegen Ägypten den zweiten Spieltag ein. Hier die wichtigsten Informationen.

KOLUMBIEN – JAPAN, Gruppe H, Saransk, 14.00 Uhr, live im ZDF

Kolumbien

Im Internet: Taktik? Wichtig. Körperliche Fitness? Klar. Spielerische Raffinesse? Unbedingt. Aber wirklich unverzichtbar, zumindest wenn es nach den Kolumbianern geht, scheint der Torjubel. Auf Twitter tauchte nun nämlich ein Video auf, das die Südamerikaner beim Einstudieren eines flotten Tänzchens zeigt.

In der Heimat: Alkohol darf in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá erst nach 10 Uhr verkauft werden. Was ungünstig ist, da zwei von drei Gruppenspielen bereits um 7 bzw. 9 Uhr Ortszeit angepfiffen werden. Eine Petition von Barbesitzern, für die WM eine Ausnahme zu machen, wurde vom Bürgermeister abgelehnt.

Stammtischwissen: Wäre die Globalisierung eine Fußballmannschaft, dann wohl Kolumbien. 23 Spieler, die in elf verschiedenen Ligen aktiv sind. Angeführt von Kapitän Radamel Falcao, der selbst schon in Argentinien, Portugal, Spanien, Frankreich und England gekickt hat. Wer war hier noch mal Export-Weltmeister?

Aufstellung: Ospina - Arias, D. Sánchez, Mina, Mojica -Cuadrado, C. Sánchez, Uribe, Rodríguez, Lerma - Falcao

Japan

Wechsel: Bei den Japanern wurde wenige Wochen vor WM-Beginn der Trainer ausgetauscht. Vahid Halilhodzic musste für Akira Nishino weichen, der zuvor Technischer Direktor des Japanischen Fußballverbands gewesen ist. Der japanische Rangnick, nur sympathischer.

Achtung! Auch wenn Japan nicht Weltmeister wird, ist Takashi Inui der Titel für die schrägste Spielervorstellung des Jahres nicht mehr zu nehmen. Sein neuer Arbeitgeber Betis Sevilla präsentierte Inui in einem Video, das mit einer Aneinanderreihung japanischer Stereotype von Manga bis Super Mario aufwartete.

Historisches: Japan hat noch nie gegen Kolumbien gewinnen können. Zuletzt setzte es in der Vorrunde der WM 2014 eine herbe 1:4-Pleite. „Wir haben vier Jahre lang unter diesem Spiel gelitten“, unterstrich Torwart Eiji Kawashima die Bedeutung der Niederlage. Umso schöner soll die Revanche werden.

Aufstellung: Kawashima - H. Sakai, Yoshida, Shoji, Nagatomo - Haraguchi, Hasebe, Yamaguchi, Kagawa, Inui - Osako

POLEN – SENEGAL, Gruppe H, Moskau, 17.00 Uhr, live im ZDF

Polen

In der Heimat: Endlich kann Robert Lewandowski sich selbst ablecken, ohne dabei schräg angeguckt zu werden. Das Konterfei des polnischen Rekordtorschützen wurde als Lohn für seine Leistungen auf fünf Millionen Briefmarken gedruckt, die am Tag des Turnierbeginns in Umlauf kamen.

Wechsel: Einer, der sich ins WM-Schaufenster spielen könnte, ist Polens Piotr Zielinski. Der Mittelfeldstratege des SSC Neapel gilt als wichtigster Akteur im Team nach Robert Lewandowski. In seinem Vertrag soll eine Ausstiegsklausel von 60 Millionen Euro verankert sein. Im englischen Sprachgebrauch ein Synonym für Peanuts.

Stammtischwissen: Adam Nawalka ist punktetechnisch Polens erfolgreichster Nationaltrainer. Sein Schnitt liegt bei 1,94 Punkten pro Spiel. Die zweite Nachkommastelle ist wichtig, denn Nawalka will es genau wissen. Bei der EM 2016 machte er seinen Platzwart darauf aufmerksam, dass der Trainingsrasen einen Millimeter zu lang sei.

Aufstellung: Fabianski - Rybus, Pazdan, Glik, Piszczek - Grosicki, Zielinski, Krychowiak, Blaszczykowski - Milik, Lewandowski

Senegal

Krankenstand: Die Afrikaner müssen Linksverteidiger Saliou Ciss ersetzen, der an einer Knöchelverletzung laboriert. Zum Glück darf bis zu 24 Stunden vor dem ersten Gruppenspiel nachnominiert werden. Für den Verletzten rückt jetzt der 24-jährige Adama Mbengue nach, der die Rückennummer 24 trägt. Verdächtig.

Historisches: Zum zweiten Mal überhaupt haben sich „die Löwen von Terenga“ für eine WM qualifiziert. 2002 führte die Reise der Senegalesen bis ins Viertelfinale. Dort scheiterte das Team um Aliou Cissé, der die aktuelle Nationalmannschaft betreut, an der Türkei. Kann ihnen diesmal nicht passieren.

Konflikt: Keita Baldé, aktuell bei der AS Monaco, hätte ein Katalane sein können. Für den in Spanien geborenen Angreifer endete das Abenteuer Barcelona bereits als 15-Jähriger, weil er einem Teamkollegen Eiswürfel ins Bett gelegt hatte. Zur Strafe wurde er verliehen. Baldé zeigte sich nachtragend und wechselte zu Lazio Rom.

Aufstellung: Diallo - Sabaly, Koulibaly, Sané, Gassama - Kouyaté, Gueye, Sarr, Mané, Baldé - Sakho

RUSSLAND – ÄGYPTEN, Gruppe A, St. Petersburg, 20.00 Uhr, live im ZDF

Russland

Krankenstand: Bitter für Alan Dsagojew: Nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung im Auftaktspiel gegen Saudi-Arabien steht nun fest, dass der Mittelfeldspieler die restlichen Vorrundenspiele definitiv verpassen wird. Confed-Cup und EM 2016 verpasste der Pechvogel ebenfalls. Marco Reus fühlt mit ihm.

In der Heimat: Russische Juristen möchten bereits für ein Ausscheiden der Sbornaja vorsorgen. Fans, die zu harsche Kritik an ihrer Nationalmannschaft üben, sollen dafür mit einer Geldstrafe belegt werden. So lautet zumindest ein Gesetzesvorschlag, den wir an dieser Stelle gerne als Satire entlarven würden. Können wir aber nicht.

Stammtischwissen: Für das Team von Stanislaw Tschertschessow endete mit dem 5:0-Sieg gegen Saudi-Arabien eine WM-Negativserie. 16 Jahre und fünf sieglose Spiele hat die Sbornaja auf einen Dreier bei einer Weltmeisterschaft warten müssen. 2002 gewannen die Russen zuletzt 2:0 gegen Tunesien.

Aufstellung: Akinfejew - Schirkow, Ignaschewitsch, Kutepow, Fernandes - Sobnin, Gazinskiy, Golowin, Tscheryschew, Samedow - Smolow

Ägypten

Konflikt: Torhüter Mohamed Al-Schenaui wurde trotz einer 0:1-Niederlage gegen Uruguay zum Mann des Spiels gewählt. Die von Budweiser gesponserte Trophäe lehnte er allerdings ab. Denn Budweiser ist Bier und Bier ist Alkohol und der ist nach islamischem Glauben „haram“. Also verboten.

Wechsel: Nach der Pleite zum Auftakt soll nun mit Superstar Mohamed Salah alles besser werden. Der hatte gegen Uruguay noch 90 Minuten auf der Bank schmoren müssen. Damit sich das ändert, baut sein Berater Ramy Abbas via Twitter Druck auf Nationaltrainer Hector Cuper auf. Und schreibt: „Mohamed ist fit“. Subtil.

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Klatsch und Tratsch: Schöne Geste! Weil ein ägyptischer Fan Probleme hatte, von seinem Rollstuhl aus die Großleinwand in der Sankt Petersburger Fanmeile zu sehen, taten sich kolumbianische und mexikanische Fans zusammen, um ihm eine bessere Sicht aufs Spielgeschehen zu ermöglichen: Sie hoben ihn einfach hoch.

Aufstellung: Al-Schenaui - Abdel-Schafi, Gabr, Hegasi, Fathi - Elneny, Morsi, Trezeguet, Said, Warda - Salah

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Tobias Finger, Niklas Levinsohn

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