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Laura Emonts will den SC Potsdam zum Titel führen und ihre eigene Karriere mit einer Trophäe beenden.

© IMAGO/Beautiful Sports

Mangelndes Selbstvertrauen: Letzte Chance für die Volleyballerinnen des SC Potsdam

Vor dem zweiten Viertelfinal-Spiel steht Potsdam mit dem Rücken zur Wand. Kapitänin Emonts appelliert an das Team und spricht über ihr Karriereende.

Auf der Innenseite von Laura Emonts Oberarm prangt eine 17. Vor wenigen Wochen ließ sich die Kapitänin des Volleyball-Bundesligisten SC Potsdam ihre Trikotnummer als Tattoo stechen. Nicht nur die Zahl, sondern auch der Verein haben eine große Bedeutung für die 32-Jährige, die bereits zu Beginn ihrer Karriere in Potsdam spielte und nach mehreren Stationen im Ausland 2019 schließlich zurückkehrte.

Zuletzt thematisierte Emonts immer häufiger ihr eigenes Karriereende, wollte diesbezüglich aber noch keinen konkreten Zeitpunkt nennen. Das hänge auch davon ab, wie es ihrem Körper nach der Saison gehe und wie groß die Motivation dann sei, sagt Emonts. Fest stehe nur: „Meine Karriere möchte ich mit einem Deutschen Meistertitel beenden.“

Davon sind die Potsdamerinnen aktuell jedoch weit entfernt. Im ersten Play-off-Viertelfinale unterlagen sie mit 0:3 gegen Suhl und stehen nun mit dem Rücken zur Wand. Im zweiten Spiel am Samstag müssen sie gewinnen, um doch noch in das Halbfinale einziehen zu können.

Die Stimmung sei trotz der Niederlage überraschend gut, sagt Emonts. „Das hätte ich auch nicht erwartet. Aber wir wissen, woran es gelegen hat und wollen es jetzt besser machen.“ Insbesondere die Blockabwehr habe nichts funktioniert. Deshalb setzten die Spielerinnen sich gemeinsam mit Trainer Guillermo Hernandez zusammen und analysierten, wie es am Samstag besser klappen könnte. „Wir haben ab dem zweiten Satz zu viele Fehler gemacht, da schwindet das Selbstbewusstsein. Das hat man gesehen.“

Den Absprung schaffen

Mit dem Selbstvertrauen hatten die Potsdamerinnen lange Zeit keine Probleme. Besonders gern erinnert Emonts sich an den Supercup im vergangenen Herbst zurück, als ihr Team den amtierenden Meister Stuttgart besiegte. Doch seit ein paar Wochen läuft es nicht mehr so recht: Erst flogen die Potsdamerinnen aus dem CEV-Cup, dann verloren sie im Pokalfinale gegen Schwerin und nun mussten sie vor den Play-offs sogar ihren zweiten Tabellenplatz abgeben.

„Die internationalen Spiele waren echt viel“, sagt Emonts. „Auch das Pokalfinale war ausschlaggebend, dass die Stimmung schlechter geworden ist.“ Hinzu kommt, dass viele Spielerinnen studieren und sich auf Prüfungen vorbereiten mussten. Das sei mit viel Aufwand verbunden, sagt Emonts. „Jetzt muss man den Absprung schaffen und schauen, was wichtig ist. Und das ist Volleyball.“

Emonts blickt trotz aller Herausforderungen positiv auf das Spiel. Suhl habe genauso viel Druck wie ihr Team, sagt sie. „Wir müssen an unserem Selbstvertrauen arbeiten, dann wird es ein offenes Spiel.“ Als Kapitänin und erfahrener Spielerin kommt ihr dabei eine entscheidende Rolle zu. Sie versucht ihre Kolleginnen an die erfolgreichen Momente zu Beginn der Saison zu erinnern und ihnen vor Augen zu halten, was möglich ist. „Wir haben die beste Hauptrunde seit 2009 gespielt, als der Verein aufgestiegen ist. Dort müssen wir wieder hinkommen.“

Die Nummer 17 auf ihrem Oberarm erinnert Emonts selbst an die vielen bewegenden Momente, die sie in Potsdam erlebte. „Hier habe ich meine ersten Bundesliga-Saisons gespielt und hier fühle ich mich einfach zu Hause.“ Sollte Emonts und ihrem Team doch noch die Überraschung gelingen, wäre sie die erste Kapitänin, die den Verein zum Titel führt.

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