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Gleich zieht er ab. Alejandro Grimaldo vor seinem Treffer zum 1:0 für Bayer Leverkusen, die Unioner Alex Kral (33) und Josip Juranovic (18) lassen ihn gewähren.

© Reuters/Thilo Schmuelgen

Update

Nach 0:4-Niederlage nun Tabellenletzter: Union ist in Leverkusen komplett chancenlos

Nach dem Remis in Neapel herrschte neue Zuversicht bei Union. Doch Leverkusen schießt die Berliner nach einem souveränen 4:0-Erfolg gar ans Tabellenende der Fußball-Bundesliga.

Die Blicke der Spieler gingen zu Boden, die Schultern hingen herunter. Das 0:4 (0:1) des 1. FC Union bei Bayer 04 Leverkusen war der nächste herbe Rückschlag für die Köpenicker in dieser Saison. Auch der jüngste Punktgewinn in der Champions League beim SSC Neapel (1:1) hatte dem Team von Urs Fischer nicht das nötige Selbstbewusstsein verschafft, um gegen das Spitzenteam von Trainer Xabi Alonso auf Augenhöhe antreten zu können.

„Nach den zwei Standardtoren war die Geschichte fertig heute. Auch wenn man die Standardtore wegrechnet, war Leverkusen viel zu stark für uns“, sagte Union-Verteidiger Christopher Trimmel. „Das war ein Klassen-Unterschied“, räumte Trainer Fischer ein.

Die Leverkusener waren an diesem Sonntagnachmittag schlicht eine Nummer zu groß für die Berliner. Während die Rheinländer nach dieser souveränen Vorstellung weiterhin die Tabelle der Bundesliga anführen, werden für Union die Probleme immer größer; die Berliner gehen als neues Schlusslicht in die anstehende Länderspielpause. „Wir spielen um den Klassenerhalt. Und das war zu wenig “, so Fischer.

Die Taktik der Berliner war von Anpfiff weg offenkundig. Es ging dem Team von Trainer Urs Fischer in erster Linie darum, keinen Gegentreffer zu kassieren. 13 Pflichtspiele ohne Sieg hatten sichtlich Spuren hinterlassen. Einem erfolgsversprechenden Offensivspiel wurde von Seiten des Trainerteams im Vorfeld offenbar wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Es ging darum, das Schlimmste zu verhindern und möglichst unbeschadet aus dieser Partie zu kommen. Allerdings sollte diese Hoffnung für die Berliner nicht aufgehen – im Gegenteil.

Der Druck, den die spielfreudigen und zielstrebigen Leverkusener erzeugten, war auf Dauer zu groß. Dreimal hatte Union in der Anfangsphase mit Glück und Geschick noch einen Treffer des Tabellenführers verhindern können. Unter anderem hatte Torhüter Frederik Rönnow einen haarsträubenden Fehlpass verursacht, der er aber gerade noch selbst ausbügeln konnte. Nach 23 Minuten hatte Alejandro Grimaldo allerdings sämtliche Berliner Defensiv-Bemühungen zunichtegemacht.

Der Leverkusener zirkelte die Kugel aus 16 Metern über Rönnow hinweg zum 1:0 ins Tor. Und die Reaktion der Berliner? Sie behielten ihre Passivität bei, versuchten kaum einmal den Ball über die Mittellinie zu passen und für Entlastung zu sorgen. „Wir konnten einige Bälle gewinnen, eine Fortsetzung bekommen wir nicht hin“, sagte Fischer. „Uns hat der Mut gefehlt.“

Bonucci musste schon früh verletzt ausgewechselt werden

Rönnow stand danach noch mehrfach im Blickpunkt, etwa, als er den Ball nach einem vom besten Leverkusener Offensivspieler Florian Wirtz abgegebenen Schuss spektakulär gerade noch um den Pfosten lenken konnte. Lediglich einen überaus harmlosen Kopfball von Janik Haberer genau in die Arme von Bayer-Torhüter Lukas Hradecky brachten die Unioner im ersten Durchgang zustande.

Das Bild sollte sich auch in der zweiten Hälfte fortsetzen. Die Berliner schienen sich anfänglich zwar ein wenig von der eigenen Zurückhaltung befreit zu haben und versuchten zumindest Ansätze von Angriffen zu konzipieren. Dieses Fünkchen Elan wurde aber recht früh wieder gelöscht.

Die Leverkusener wollten schnell eine Vorentscheidung herbeiführen und agierten deshalb mit hohem Tempo und einer großen Passsicherheit. Das Resultat: Bayer-Verteidiger Odilon Kossounou traf nach einem – allerdings unberechtigten – Eckball zum 2:0 für die Werkself.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt war die ganz große Gegenwehr der Berliner gebrochen, die neunte Niederlage in Folge in der Bundesliga war damit nicht mehr zu verhindern. Während Union in der Folge an sich selbst verzweifelte und nur noch darauf hoffte, dass die Partie ohne noch größere weitere Schäden vorübergeht, hatte Bayer große Freude an der Begegnung gefunden.

Und das sollte sich zunächst im 3:0 widerspiegeln. Erneut nach einem Eckstoß, bei dem Rönnow den Ball verfehlte, verwandelte Bayer-Verteidiger Jonathan Tah (73.) aus kurzer Distanz. Doch damit nicht genug. Nach einem Eckball für die Berliner vollendete Nathan Tella den folgenden Konterangriff zum auch in dieser Höhe verdienten Endstand von 4:0.

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