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Reporterinnen der Paralympics Zeitung bei der Pressekonferenz des ukrainischen Teams.

© Thilo Rückeis

Paralympics in Sotschi: Ukraine bleibt - vorerst

Die ukrainische Mannschaft will trotz der Krim-Krise bei den Paralympics im russischen Sotschi bleiben. Das verkündete Verbandspräsident Waleri Suskewitsch auf einer Pressekonferenz. Die Entscheidung könne sich jedoch ändern.

Lange ging es hin und her, nun haben sich die ukrainische Paralympioniken entschieden: Sie werden die am heutigen Freitag beginnenden Winterspiele in Sotschi nicht boykottieren. Die Entscheidung sei auch ein Appell an alle Politiker, die Lage auf der Krim nicht eskalieren zu lassen, sagte der Vorsitzende des nationalen ukrainischen paralympischen Komitees, Waleri Suskewitsch. In den vergangenen Tagen hatte es aus dem ukrainischen Team Stimmen gegeben, wonach eine Abreise wahrscheinlich sei, wenn Russland seine Truppen nicht von der Halbinsel Krim abziehe.

„Es war eine Entscheidung der Mannschaft“, sagte Suskewitsch. Er betonte jedoch, dass die 31 Athleten bei einem Kriegsbeginn sofort abreisen würden. Suskewitsch sprach sehr emotional. Die nur wenige Stunden vor der Eröffnung der Paralympics gefallene Entscheidung in Sotschi zu bleiben, ist der ukrainischen Mannschaft sichtlich nicht leicht gefallen. Die meisten Athleten hätten es abgelehnt, zur Pressekonferenz zu erscheinen, da sie Angst hätten, ihre Tränen nicht zurückhalten zu können.

Die Mannschaft sei nicht vom Volk abgekapselt, betonte Suskewitsch. Ziel sei es, das ganze Land zu vertreten und nicht nur eine gegenwärtige Regierung. „Natürlich steht unsere Mannschaft nicht abseits der aktuellen Entwicklung.“ Der ukrainische Funktionär sagte, dass er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Gespräch seine Sorgen erörtern konnte. Er habe das Gefühl, das der russische Präsident ein offenes Ohr für ihn gehabt hätte, glaube jedoch nicht, durch seine Worte etwas ändern zu können.

„Das ist das beste, was wir in der Geschichte der Menschheit erreicht haben“, sagte Waleri Suskewitsch im Bezug auf die Paralympische Bewegung, da die Sport- und Körperkultur für behinderte Menschen lebenswichtig sei. „Ein militärischer Konflikt zwischen dem Ausrichter und einem Teilnehmer der Paralympics wäre in der Geschichte beispiellos“, betonte Suskewitsch.

Der ukrainische Biathlet Grigorii Vovchinskyi ergänzte: "Wir sind ein junges Land, ein unabhängiges, freies und starkes Volk. Wir lieben das Leben, den Sport und den fairen Wettkampf."

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