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Janik Haberer (links, hier gegen Chris Bedia) kehrte mit einem Schutzhelm ins Training zurück.

© imago/Matthias Koch

Personalsorgen beim 1. FC Union Berlin: Mit Helm und Improvisation nach Augsburg

Der 1. FC Union Berlin fährt ohne gelernten Linksverteidiger zu Europapokalanwärter FC Augsburg. Janik Haberer könnte nach seiner Verletzungspause eine wichtige Rolle übernehmen.

Nenad Bjelica arbeitet seit knapp fünf Monaten beim 1. FC Union Berlin, eine unliebsame Erfahrung hat der kroatische Trainer aber bereits mehrfach gemacht: die personelle Notlage auf den Außenbahnen. Im Februar stand gegen Mainz und Wolfsburg kein gelernter Rechtsverteidiger zur Verfügung, nun drückt links der Schuh. Robin Gosens: gesperrt. Jerome Roussillon: verletzt. Bjelica muss am Freitag (20.30 Uhr, Dazn) beim FC Augsburg mal wieder improvisieren.

Die Situation wird noch erschwert, weil mit Josip Juranovic auch ein Rechtsverteidiger angeschlagen fehlen wird. So bleibt nur Christopher Trimmel übrig – und das ist ein großes Glück für Union, denn der Kapitän hätte gegen Leverkusen für ein Handspiel eigentlich die Rote Karte sehen müssen.

Trainer Bjelica wirkte am Donnerstag in der Pressekonferenz dennoch nicht sonderlich beunruhigt. Ein Grund dafür sind die guten Erfahrungen aus dem Februar. Mit Janik Haberer und Alex Kral funktionierte er zwei zentrale Mittelfeldspieler zum rechten Schienenspieler um, mit Erfolg. Beide machten ihre Sache auf ungewohnter Position ordentlich, Union holte in Mainz und gegen Wolfsburg vier wichtige Punkte.

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Punkte beträgt Unions Vorsprung auf die Abstiegszone

Ein Erfolgserlebnis würde den Berlinern auch am Freitag guttun. Zwar hat Bjelica die Mannschaft stabilisiert, bei nur sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang ist die Abstiegsgefahr aber alles andere als gebannt. „Wir werden trotz aller Ausfälle eine gute Mannschaft auf dem Platz haben“, sagte Bjelica, der auch auf den gelbgesperrten Lucas Tousart und Yorbe Vertessen (Muskelverletzung aus dem Spiel gegen Leverkusen) verzichten muss.

Haberer könnte dabei eine wichtige Rolle spielen. Der 30-Jährige hat zuletzt einen Monat pausiert und trainierte nun mit einem Schutzhelm wieder mit der Mannschaft. Union hatte sich zu seiner Verletzung nur sehr vage geäußert und mitgeteilt, dass er gestürzt sei, allerdings nicht im Spiel oder Training.

In Augsburg könnte Haberer die Rolle von Tousart im zentralen Mittelfeld einnehmen – oder wieder außen aushelfen. „Er hat gegen Mainz eine gute Leistung auf der rechten Seite gebracht und ist jetzt auch eine Option für links“, sagte Bjelica. Wer sonst noch für die Position infrage kommt, wollte der Trainer nicht sagen, „aber wir haben Alternativen und hoffen, die richtige Entscheidung zu treffen“.

In Augsburg hat Union in vier Bundesligaspielen erst einen Punkt geholt. Sollte diese Negativserie enden, wäre es für die Berliner ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt. „Wenn wir 38 Punkte erreichen, werden wir in der Liga bleiben, vielleicht reichen auch 34“, sagte Bjelica, der mit Union als Tabellen-13. bei 29 Zählern steht. „Aber wir wollen keine Pläne machen, wir fokussieren uns voll auf das nächste Spiel.“

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