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Alexander Zverev glaubt, dass sein Fokus auf dem Sport liegen wird.

© imago/HMB-Media/IMAGO/HMB Media/Antonio Borga

Prozess gegen den Tennisprofi in Berlin: Alexander Zverev predigt Zuversicht

Beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres wird Alexander Zverev in Paris nicht nur zu seinen Titelchancen befragt. Dem anstehenden Prozess in Berlin blickt der Hamburger gelassen entgegen.

Von Jörg Soldwisch, dpa

Tennisprofi Alexander Zverev hat sich vor dem Beginn des Prozesses gegen ihn wegen des Vorwurfs der Körperverletzung optimistisch gezeigt. „Letztendlich glaube ich an das deutsche Rechtssystem und ich glaube auch an die Wahrheit“, sagte der Olympiasieger bei einer Pressekonferenz kurz vor dem Start der French Open an diesem Sonntag: „Ich glaube, dass ich dieses Verfahren nicht verlieren werde. Das ist absolut ausgeschlossen. Deshalb kann ich beruhigt spielen, und ich denke, meine Ergebnisse haben das gezeigt.“ Der Auftakt in dem Prozess gegen Zverev in Berlin ist für den 31. Mai angesetzt.

Der 27-Jährige befürchtet keine Auswirkungen auf seine Leistungen beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres. „Wenn ich daran denken würde, würde ich nicht so spielen, wie ich es tue“, sagte Zverev, der am vergangenen Wochenende das Masters-1000-Turnier in Rom gewann und auch bei den French Open als ein Titelkandidat ins Rennen geht. Zum Auftakt trifft er auf den spanischen Rekordsieger Rafael Nadal.

Der Prozess-Start am 31. Mai fällt zeitlich in die dritte Runde der French Open, Zverev muss nicht selbst vor dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin erscheinen. Zverev soll eine Geldstrafe von 450 000 Euro (90 Tagessätze zu je 5000 Euro) wegen Körperverletzung zahlen. Er weist den Vorwurf jedoch zurück und hat Einspruch eingelegt. Deshalb kommt es zum Prozess. Zverev wird zur Last gelegt, im Mai 2020 in Berlin bei einem Streit eine Frau körperlich misshandelt zu haben. Die mutmaßlich Geschädigte tritt in dem Verfahren als Nebenklägerin auf. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für Zverev die Unschuldsvermutung.

Insgesamt sind zehn Prozesstage angesetzt, der letzte am 19. Juli. Zu dem Zeitpunkt ist auch der Rasen-Klassiker Wimbledon als drittes Grand-Slam-Turnier des Jahres beendet, das olympische Tennis-Turnier in Paris steht dann unmittelbar bevor.

Wenn ich tief in meinem Herzen nicht die Hoffnung hätte, hier Erfolg zu haben, wäre ich jetzt nicht hier.

Rafael Nadal, Tennisspieler

Rekordsieger Nadal zeigte sich derweil vor seinem Match gegen Zverev kämpferisch. „Wenn ich tief in meinem Herzen nicht die Hoffnung hätte, hier Erfolg zu haben, wäre ich jetzt nicht hier“, sagte der 37-jährige Spanier bei einer Pressekonferenz in Paris am Samstag: „Ich habe immer noch die Motivation und zumindest eine kleine Hoffnung, gut zu spielen.“

Angesichts der durchwachsenen Leistungen des verletzungsgeplagten Sandplatz-Königs seit seinem Comeback Mitte April geht der formstarke Zverev als Favorit in das Duell.

„Auf dem Papier ist es nicht das beste Los. Ich kämpfe gegen einen der besten Spieler, er ist gekommen, um das Turnier zu gewinnen“, sagte Nadal: „Ich habe es akzeptiert. Was kann ich tun? Ich kann nur versuchen, bereit zu sein.“ Nach vielen Verletzungen ist der 14-malige Turniersieger in diesem Jahr nicht gesetzt.

Für Nadal, der im Stade Roland Garros auf eine Matchbilanz von 112:3 Siegen kommt, könnte es bei seinem sehr wahrscheinlich letzten French-Open-Start zum frühestmöglichen Aus kommen. Es gebe eine „sehr, sehr große Chance, dass es mein letztes Mal in Roland Garros wird“, sagte Nadal, aber er wolle „nicht zu 100 Prozent die Tür schließen“. Nadal plant derzeit, am Ende der Saison seine ruhmreiche Karriere zu beenden.

Die gute Trainingswoche in Roland Garros habe bei ihm die Zuversicht für das Match gegen Zverev gesteigert, verriet Nadal: „Körperlich fühle ich mich besser, ich habe mich in verschiedenen Dingen verbessert.“ Zudem setze er auch die „großartige Unterstützung der Menschen, das gibt mir viel Power“.

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