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Manchen Menschen zu viel. Rammstein bei einem Konzert in Turin.

© imago/Independent Photo Agency Int./IMAGO/Matteo Chinellato / ipa-agency.n

Rammstein als Einlaufmusik: Ich will nicht mehr

Das Liedgut der Berliner Band Rammstein schallt durch viele Stadien und Sportarenen des Landes, es könnte sich künftig ändern. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Rammstein. Seit Tagen wabert der Name der aktuell bekanntesten und meist diskutierten Rockband des Landes auch durch die im Vergleich zu den gigantischen Bühnenaufbauten eher niedlich bis schmucklos anmutenden Kulissen unserer Sportredaktion.

Der Grund ist einfach: Das Liedgut der Berliner Band schallt schließlich auch durch viele Stadien und Sportarenen des Landes; von Cottbus bis Stuttgart im Fußball und noch an vielen Orten mehr. Und ja, zuletzt sahen sich die Berliner Handballfüchse schon bemüßigt Auskunft zu geben, warum sie denn immer noch auf Rammstein setzen. Nicht nur als Einlaufmusik, sondern auch als Tormelodie. 

Die Füchse jedenfalls haben Rammstein zum Saisonende noch nicht den Saft abgedreht. Warum auch, schließlich gelte ja immer noch die Unschuldsvermutung, und so lange sich alles noch im Bereich zwischen Vorwürfen und Unschuldsvermutung bewegt, ist ja wohl noch kein Handlungsbedarf.

Für manchen übrigens schon, am Freitag hat Martin Schindler reagiert. Der deutsche Darts-Profi wird und will nicht mehr zu „Ich will“ von Rammstein an die Dartscheibe schreiten.

Wir kennen die Diskussion. Schließlich lässt sich mühelos die halbe Geschichte der Kunst kippen, wenn man Künstler nicht von Kunstwerk trennt. Da gibt es einige Menschen, die – anders als Till Lindemann –, nachweislich das Gesetz gebrochen haben, zum Beispiel sexuellen Missbrauch betrieben haben. 

Nun sind Musikeinspieler im professionellen Sportentertainment auch dazu da, um die Gegner einzuschüchtern. Das, für manche Ohren, schmalzige Getöse von Rammstein funktioniert da womöglich ganz gut. Ähnlich etwa wie bei „We will rock you“ von Queen oder „Eye of the Tiger“ von Survivor. Und so weiter…

Aber seien wir ehrlich, vielen Klubs kommt die Sommerpause wohl in der aktuellen Diskussion ganz gelegen. Vor der neuen Saison wird die ein oder andere Playlist ja ohnehin geändert. Und wetten, dass wir in der kommenden Saison weniger Rammstein in den Stadien und Hallen der Klubs des Landes hören werden? 

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