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Heuchlerisch. Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider kritisiert Paris St. Germain.

© Imago/Pakusch

Schalker Sportvorstand Schneider: Warum die Kritik an Paris St. Germain heuchlerisch ist

Dass Paris Trainingscamps in Nordrhein-Westfalen eröffnet, gefällt Jochen Schneider gar nicht. Dabei macht es Schalke 04 nicht besser. Ein Kommentar.

Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider tut dieser Tage so, als ob ihm das Sorgerecht für die eigenen Kinder entzogen werden soll. Der Grund: Paris St. Germain hat ein Trainingscamp in Düsseldorf eröffnet. Ab September will der französische Top-Klub dort und auch in Oberhausen insgesamt 600 Nachwuchstalente in einer eigenen Fußball-Akademie ausbilden.

Schneider wisse aus Vatersicht nicht, was den Reiz ausmache, seinen Sohn zu Paris Saint-Germain ins Camp zu schicken, sagt er. In seinen Worten schwingt viel Unbehagen mit über die Expansionspläne der Pariser. Und sie zeigen auch, dass Schneider die Franzosen sehr wohl als unangenehme Konkurrenz ansieht.

Dabei ist seine Kritik heuchlerisch: Denn Schalke 04 hat sich selbst den Gesetzen des Marktliberalismus unterworfen, ist bereits dreimal nach China gereist, um dort für sich zu werben. Mittlerweile unterhält der Bundesligist sogar ein Büro in Schanghai. Die Schalker wollen sich dort Marktanteile sichern. Wie auch Paris in Deutschland.

Wenn die Gelsenkirchener die Möglichkeiten hätten, mit Fußballcamps in ähnlicher Form wie Paris als einer der besten Klubs der Welt zu expandieren, würden sie genauso handeln. Da sie mit Paris aber nicht mithalten können, versuchen sie nun, deren Projekte schlecht zu reden. Dass ihnen Pariser Präsenz im Schalker Umfeld in Nordrhein-Westfalen nicht recht sein kann, liegt auf der Hand.

Letztlich dürften sich so aber auch die chinesischen Vereine fühlen, denen sich die Schalker vor die Nase gesetzt haben. Und deren Entwicklung interessiert Schneider eben so wenig, wie Paris die der Schalker.

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