zum Hauptinhalt
Noa Selimhodzic (li.) brachte Turbine zwischenzeitlich in Führung.

© imago images / Sebastian Räppold/Matthias Koch

Trotz Niederlage im DFB-Pokal: Turbine Potsdam schöpft neuen Mut

Gegen den 1. FC Köln war Turbine am Ende etwas im Pech. Dennoch gab es auch positive Dinge, die das Team nun in der Liga gegen Hoffenheim weiter umsetzen möchte.

Wenn man zum Bäcker geht und ein Brot kauft, müsse man auch schauen, dass man Scheibe für Scheibe isst und nicht alles auf einmal. So lautet das Prinzip, nach dem der neue Cheftrainer Sven Weigang Turbine Potsdam aus der Krise führen möchte. Die Entwicklung müsse Schritt für Schritt passieren. Im Achtelfinale des DFB-Pokals am Sonntag gegen Köln war trotz der Niederlage tatsächlich ein Fortschritt erkennbar. „In der ersten Halbzeit haben wir die Ordnung aufrecht erhalten und entsprechend die Dinge, die wir in der kurzen Zeit umsetzen konnten, auch gemacht“, sprach Weigang seinem Team ein Kompliment aus.

Dabei lobte er vor allem Anna Gerhardt, die erstmalig nach ihre Verletzung wieder von Anfang an spielte und das auf einer für sie ungewohnten Position. Die 24-Jährige kam neben Irena Kuznetsov in der Innenverteidigerin zum Einsatz und war eine der Stärksten auf dem Platz. Sie brachte Ruhe und Konstanz ins Spiel der Potsdamerinnen, Eigenschaften, die in dieser Saison oftmals fehlten.

Defensiv präsentierte sich Turbine über weite Strecken sicher und ließ aus dem Spiel heraus kaum Chancen zu. Letztlich ging Potsdam die Kräfte aus, besonders in der Verlängerung. Köln war dann das bessere Team und Turbine konnte sich kaum noch befreien.

Dabei offenbarte sich ein Problem, das bereits aus der Bundesliga bekannt ist: Den Potsdamerinnen fehlt in der Offensive die Durchschlagskraft, dafür sprechen die vier Saisontore, schlechtester Wert in der Liga. Zwar hat man mit Mai Kyokawa eine erfahrene Stürmerin und die erst 18-jährigen Pauline Deutsch durchaus Entwicklungspotenzial. Ansonsten mangelt es aber an adäquaten Alternativen, wie auch Weigang feststellte: „Mir fehlte am Ende eine richtige Stürmerin, die ich noch hätte bringen können.“

In der Liga geht es gegen die TSG Hoffenheim

Dennoch mache die Leistung gegen Köln Mut für die kommenden Aufgaben in der Liga. „Bis zehn Minuten vor dem Ende haben wir richtig, richtig gut gespielt“, sagte Außenverteidigerin Wibke Meister. „Darauf können wir in den nächsten Spielen aufbauen.“ Die Mannschaft befindet sich noch immer in der Findungsphase, das wurde gegen Köln einmal mehr deutlich.

Auch wenn Turbine gute Ansätze zeigte, scheiterte oftmals der letzte Pass oder die Abstimmung im Mittelfeld passte nicht. Das Team weiter zusammen zu führen, wird aber nicht nur eine Aufgabe Weigangs sein, der trotz seiner Vergangenheit von immerhin fünf Jahren im Nachwuchs des Vereins zwischen 2012 und 2017, kaum mehr Spielerinnen kennt. „Ich hatte gehofft, ich kann noch ein paar mehr wiedersehen.“

Da sind auch Spielerinnen in der Pflicht, wie Kapitänin Martyna Wiankowska oder Wibke Meister, die eine der vier Spielerinnen ist, die Weigang bereits in der B-Jugend trainierte. Meister stimmt positiv, dass die meisten Vorgaben Weigangs vom Team bereits umgesetzt wurden. „Wir müssen weiter das Vertrauen in uns aufbauen und dann alles reinwerfen“, blickt Meister voraus. „Wir haben in der Liga schon fast nichts mehr zu verlieren, müssen punkten.“

Bereits am Freitag (19.15 Uhr) empfängt Turbine zuhause die TSG Hoffenheim, die in dieser Saison mal wieder Ambitionen auf das internationale Geschäft anmeldete. Keine einfache Aufgabe. Doch wer nichts mehr zu verlieren hat, kann eigentlich nur überraschen und befreit aufspielen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false