zum Hauptinhalt
Urs Fischer und sein Team räumten 2022 mächtig ab.

© Imago/Matthias Koch

Urs Fischer und 1. FC Union gewinnen Berliner Sportlerwahl: Lohn für einen märchenhaften Aufstieg

Zum dritten Mal in Folge triumphieren der 1. FC Union und Urs Fischer bei der Berliner „Champions“-Wahl in den Kategorien Mannschaft und Trainer.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Das Timing war etwas unglücklich. Am Montag endet beim 1. FC Union die dreiwöchige Pause, Spieler und Trainerteam sind noch im Urlaub. Die feierliche „Champions“-Gala im Hotel Estrel verpassten die Protagonisten des Seriensiegers um zwei Tage. Am Samstagabend gewannen der Fußball-Bundesligist und Urs Fischer die Wahl zu Berlins Sportler:innen des Jahres nach 2019 und 2021 zum dritten Mal in Folge in den Kategorien Mannschaft und Trainer.

Sicher, die mit zahlreichen Titeln dekorierte Konkurrenz aus Basketball, Eishockey, Volleyball oder Tischtennis hätte die Ehrung ebenso verdient gehabt, doch an Unions märchenhaftem Aufstieg ist in Berlin einfach kein Vorbeikommen.

Seit 2018 geht es für die Köpenicker nur bergauf, von der Zweiten Liga bis in die Europa League. In diesem Herbst stand Union sogar wochenlang an der Spitze der Bundesliga, vor dem großen FC Bayern und Borussia Dortmund. Dass der Mannschaft bei dem Mammutprogramm in drei Wettbewerben in den letzten Spielen vor der WM-Pause die Luft ausging, trübt die Bilanz nur minimal.

Schließlich gibt es im deutschen Fußball keine Mannschaft, die mit einer solchen Konstanz alle Erwartungen übertrifft. In den vergangenen Jahren hieß es immer wieder: Irgendwann muss Union einbrechen. Doch das Gegenteil war der Fall: Schritt für Schritt etabliert sich der Verein mehr in der Bundesliga. Wirtschaftlich, strukturell und natürlich sportlich.

Letzteres hängt vor allem mit Fischer zusammen. Der Schweizer kam 2018 aus seiner Heimat zu Union und passt mit seiner ruhigen, bodenständigen Art perfekt in den Verein. Fachlich gehört Fischer ohnehin zu den besten Trainern der Liga, und dass er seinen Vertrag dennoch kürzlich verlängert hat, ist für die Berliner wichtiger als jeder Sieg auf dem Rasen.

Für die Konkurrenz in Berlin heißt das nichts Gutes. Nach der WM-Pause geht es für Union in der Liga, dem DFB-Pokal sowie dem Europacup weiter und es wäre keine Überraschung, wenn die Mannschaft den vielen Meilensteinen der vergangenen Jahre weitere Erfolge hinzufügt. Ein Ende von Unions Dominanz bei der „Champions“-Wahl deutet sich jedenfalls noch nicht an.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false