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Lautsprecher: Oliver Kahn ist ein gefragter Mann.

© Imago

Wie Oliver Kahn jetzt Ostern feiern müsste: „Hefe, wir brauchen Hefe!“ statt „Eier, wir brauchen Eier!“

In diesen Tagen ist alles nicht so einfach. Selbst Oliver Kahns legendärste Sprüche passen nicht mehr so recht. Zeit für eine Auffrischung. Und eine Glosse.

Oliver Kahn ist es zu verdanken, dass das Ei seit weit mehr als einem Jahrzehnt einen festen Platz unter den Kulturgütern der deutschen Fußballhistorie einnimmt. Gerade in den Ostertagen wird sein legendäres „Eier“-Interview aus dem November 2003 gerne hervorgekramt.

Nach einer ernüchternden 0:2-Niederlage beim FC Schalke 04 klärte der einstige Bayern-Kapitän seinerzeit den damaligen Premiere-Reporter Tom Bartels zwar nicht über die österliche Symbolkraft der Hühnerfrucht auf, dafür aber in beeindruckender Prägnanz über von ihm vermutete Qualitätsmerkmale im hormonell-mentalen Bereich („Eier, wir brauchen Eier!“; siehe Video).

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In diesen Tagen, in denen auch das Osterfest an vielerlei Orten ganz anders begangen werden muss als gewohnt, braucht es jedoch ohne jede Frage eine Adaption und Aktualisierung dieses historischen Stoffs. Deshalb präsentieren wir an dieser Stelle die zeitgemäße Überarbeitung dieses kleinen Schatzes der Fußballgeschichte. Sehen Sie Oliver Kahn und Tom Bartels in: Der ernüchternde Ostereinkauf zu Coronavirus-Zeiten.

Kahn steht vor einer Supermarktfiliale in Gelsenkirchen-Erle. Sein Blick ist leer, der Einkaufskorb ebenfalls.

Bartels: Oliver Kahn, Sie sind bekannt für Ihre klaren Worte. Warum hat Ihr Einkauf heute hier zwei Pfund verloren?
Kahn: Weil wir keinen Hamster gekauft haben und ... ähh ... nicht alles, glaub ich, aus dem Laden herausgeholt haben, was möglich ist.

Bartels: Können Sie das ein bisschen konkretisieren? Was hat Ihnen exakt gefehlt?
Kahn: Hefe.

Bartels: Der Einzelhandel hat sich nicht gewehrt. Der Einzelhandel hat nicht das gezeigt, was Sie schon seit Wochen eingefordert haben. Hab ich Sie richtig verstanden?
Kahn: Ich sag ja: Hefe, wir brauchen Hefe. Sie wissen, was das heißt.

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Bartels: Ich weiß, was das heißt. (...) Wie wird das anders?
Kahn: Ich hab Ihnen ja gerade die Antwort gegeben.

Bartels: Welchen Einfluss haben Sie als Verbraucher, irgendwas zu machen? Sie sagten uns zwar, was fehlt, aber wie kann man denn was ändern?
Kahn: Ja, was soll ich hier jedes Mal vor der Kamera stehen und hier diskutieren, was man ändern kann? Das ist doch alles nur ... Alibi-Erklärungen sind doch das. Ich denke, dass wir die Dinge intern mit Frau Klöckner besprechen werden und dass die Zulieferer genau wissen, was sie verbessern müssen. Was soll ich hier jedes Mal in die Kamera reinquatschen? Das ist doch völlig sinnlos.

Bartels: Danke, Oliver Kahn. Viel Glück bei der Aufarbeitung. (überreicht ihm eine Rolle Klopapier)

Leonard Brandbeck

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