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Gianluca Vialli arbeitete zuletzt als Delegationsleiter der italienischen Nationalmannschaft.

© IMAGO/AFLOSPORT

Zum Tod von Gianluca Vialli: Ein großer Fußballer, eine noch größere Persönlichkeit

Der ehemalige italienische Fußballer ist im Alter von 58 Jahren an Krebs gestorben. In Erinnerung bleibt auch seine Rolle beim märchenhaften EM-Gewinn im Sommer 2021.

Ein Kommentar von Julian Graeber

Es ist eines der schönsten Bilder, das der italienische Fußball in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat. Gianluca Vialli und Roberto Mancini, vereint in inniger Umarmung, um sie herum überall Jubel und Geschrei. Für Vialli und Mancini scheint die Zeit stehenzubleiben.

Sie kennen sich seit mehr als 40 Jahren, waren in der Serie A bekannt als „gemelli del gol“, die Torzwillinge, und sind mehr als Freunde. Gemeinsam führen sie, Trainer Mancini und Delegationsleiter Vialli, die italienische Nationalmannschaft im magischen Sommer 2021 im Londoner Wembley-Stadion zum Europameistertitel.

Es ist leider auch eines der letzten schönen Bilder. Anschließend verpasste die Squadra Azzurra die WM-Qualifikation, Vialli zog sich im vergangenen November von seinem Posten zurück. Der Bauchspeicheldrüsenkrebs, der 2018 bei ihm diagnostiziert wurde und zwischenzeitlich besiegt schien, war wieder da.

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Die Welle der Anteilnahme war damals groß. Vialli war ein großer Fußballer, ein dynamischer Stürmer, der an der Seite von Mancini mit Sampdoria Genua sensationell Meister wurde und später mit Juventus Turin die Champions League gewann. Doch Vialli war ein noch größerer Mensch, beliebt über Vereins-, Alters- und Regionsgrenzen hinweg.

Der harten Diagnose und der Chemotherapie zum Trotz strahlte er immer Optimismus aus. Theoretisch hatte er in der Nationalmannschaft nur eine organisatorische Rolle, doch in der Praxis hielt er Ansprachen an die Mannschaft und inspirierte diese mit seiner ansteckenden Lebensfreude.

Doch Vialli wusste genau, dass die Krankheit jederzeit zurückkehren konnte. „Der Krebs ist ein ungewollter Begleiter, der mit mir in den Zug eingestiegen ist“, sagte Vialli 2021. „Ich muss weiterreisen und hoffe, dass dieser Begleiter mich in Ruhe weiterleben lässt.“ Diese Hoffnung war leider vergeblich. Am Freitag ist Gianluca Vialli im Alter von 58 Jahren in London gestorben.

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