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Hakun West av Teigum scheint so langsam angekommen zu sein bei den Füchsen Berlin.

© imago images/wolf-sportfoto

Zwischen Liga und European League: Füchse Berlin im Saisonendspurt: Die zweite Reihe steht

Bei den Handballern der Füchse war zuletzt etwas Sand im Getriebe. Für das Rennen um die Meisterschaft und den Europapokal geben ungewohnte Gesichter Hoffnung auf Besserung.

Torhüter Viktor Kireev war das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht zu vertreiben, Rechtsaußen Hakun West av Teigum schrie seine Emotionen aus sich heraus und Rückraumspieler Matthes Langhoff war die Freude ebenso deutlich anzusehen – bei dem umkämpften 32:30-Sieg der Füchse am Sonntag gegen die HSG Wetzlar in der Bundesliga war es besonders die zweite Reihe, die jubeln konnte.

Denn Kireev, sonst die deutliche Nummer Zwei hinter dem an diesem Tag unglücklich agierenden Dejan Milosavljev, wurde mit seinen Paraden gegen den strauchelnden Tabellenzwölften aus Hessen zum Matchwinner. Unterstützung erhielt er dabei von einer in der zweiten Halbzeit kompakter werdenden Defensive, in der Langhoff nicht erst nach der Roten Karte für Kreisläufer Mijajlo Marsenic eine wichtige Rolle einnahm. Beide – Kireev und Langhoff – standen auch aufgrund ihrer vorangegangenen Verletzungen wenig auf dem Feld, konnten nun aber, als sie gefordert waren, überzeugen.

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Tore erzielte Füchse-Rechtsaußen Hakun West av Teigum gegen Wetzlar.

Ähnlich steht es um den 22-jährigen Färinger av Teigum, der bisher mit seiner Effizienz haderte und noch nicht so richtig bei den Füchsen angekommen schien, am Wochenende aber fünf Tore erzielte. „Er ist ein junger Spieler, der seine erste Saison in der Bundesliga bestreitet. Dazu kommt der Reisestress, der da ist, ob du spielst oder nicht, sowie die Europameisterschaft, bei der er mit den Färingern ein absolutes Hoch erlebt hat – da ist es normal, dass er ein emotionales Tief hatte“, erklärt Trainer Jaron Siewert. „Heute hat er das bravourös überwunden und mit Energie und Spaß gespielt. Da können wir hoffentlich den Rest der Saison drauf bauen.“

Magdeburg übt Druck aus

Dass Kireev, Langhoff und av Teigum Alternativen sind, dass sich mit Paul Drux und Fabian Wiede zwei Rückraumakteure nach ihrer langen Ausgallzeit zunehmend stabilisieren und nicht nur für Pausen sorgen können, sondern dem Spiel eine individuelle Note mitgeben, ist bei dem Programm, das die Berliner in den nächsten Wochen mit Ligaendspurt, EHF- und DHB-Pokal vor sich haben, ein nicht zu unterschätzender Faktor. Denn da wird es darauf ankommen, dass gewechselt werden kann, um feste Säulen wie Mathias Gidsel, Nils Lichtlein und Lasse Andersson zu entlasten, die nach dem horrenden Pensum zuletzt nicht immer in Topform auftraten.

Das war nicht gut genug von uns. Mit so einer Leistung hätten wir gegen den SC Magdeburg mit zehn Toren verloren.

Mathias Gidsel, Rückraumspieler der Füchse

„Das war nicht gut genug von uns. Mit so einer Leistung hätten wir gegen den SC Magdeburg mit zehn Toren verloren“, befand ein gewohnt selbstkritischer Gidsel. Und ja, während sich die Berliner ihre Punkte momentan hart erkämpfen müssen, zieht der Champions-League-Sieger scheinbar problemlos durch die Liga. Selbst im gefürchteten Auswärtstempel des ThSV Eisenach baute der SCM mit einem 35:25 sein Torpolster aus und sitzt den Füchsen mit einem Spiel weniger weiter im Rennen um die Meisterschaft im Nacken.

Vor der nächsten wichtigen Partie der Füchse am Donnerstag bei Frisch Auf! Göppingen steht jetzt jedoch erst einmal die European League auf dem Plan. Nach dem 32:28-Hinspiel in der Schweiz wollen die Berliner am Dienstagabend (20.45 Uhr/ Dyn) in der Max-Schmeling-Halle gegen die Kadetten Schaffhausen das Ticket für das Viertelfinale lösen.

Knackpunkt wird dann erneut die Abwehr sein. Denn ohne den verletzten Marko Kopljar gab es hier in den letzten Begegnungen immer wieder Probleme. Interessant ist dabei, dass Kopljars möglicher Nachfolger – sein Vertrag läuft nach dieser Saison aus – in den Reihen des Schweizer Meisters zu finden ist. Gerüchten zufolge soll Lukas Herburger vor einem Wechsel nach Berlin stehen.

In Hinspiel stellte der defensivstarke Kreisläufer seine Qualitäten abermals unter Beweis. Trotzdem gelang es Gidsel und Co., den Sieg mitzunehmen. Und der soll diesmal erneut am Ende zu Buche stehen – auch, weil die zweite Reihe sich zunehmend besser formiert.

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