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Ex-Premierminister Boris Johnson

© dpa/Sunday Alamba

Stimmungstest für die Parlamentswahl: Wahlkreis von britischem Ex-Premier Boris Johnson wählt neu

Die Tories sind seit 13 Jahren in Großbritannien an der Macht, büßten aber deutlich an Zustimmung ein. Bei Nachwahlen hoffen drei Labour-Kandidaten nun auf den Sieg.

Im Wahlkreis des britischen Ex-Premierministers Boris Johnson und zwei anderen Wahlkreisen haben am Donnerstag mit Spannung erwartete Nachwahlen begonnen. Seit sieben Uhr morgens (Ortszeit) waren unter anderem die Einwohner im Westlondoner Vorort Uxbridge and South Ruislip aufgerufen, einen Nachfolger für den skandalumwitterten Johnson im Parlament zu wählen. Die Abstimmungen galten als wichtiger Stimmungstest für die Parlamentswahl im kommenden Jahr.

Der Westlondoner Wahlkreis Uxbridge and South Ruislip war jahrzehntelang eine Hochburg der konservativen Tories von Johnson und dem jetzigen Regierungschef Rishi Sunak. Bei der Nachwahl könnte nun aber der Kandidat der oppositionellen Labour-Partei, Danny Beales, gegen den Konservativen Steve Tuckwell gewinnen.

Johnson war im vergangenen Juli nach einer Reihe von Skandalen nach rund drei Jahren als Premierminister zurückgetreten, im September schied er aus dem Amt. Er blieb zunächst jedoch gewählter Abgeordneter für seinen Wahlkreis in Westen des Großraums London.

Ein Bericht kam im Juni zu dem Schluss, dass Johnson das Parlament im Zusammenhang mit illegalen Lockdown-Partys in der Downing Street während der Corona-Pandemie absichtlich belogen hatte. Daraufhin legte er sein Mandat nieder und entging so demütigenden Sanktionen, löste dadurch aber die Nachwahlen aus.

Außer in Uxbridge wurden am Donnerstag in zwei weiteren Wahlkreisen, die ebenfalls bisher fest in der Hand der Tories waren, neue Abgeordnete bestimmt. Auch dort hofften die jeweiligen Labour-Kandidaten auf einen Sieg.

Die Tories sind seit 13 Jahren in Großbritannien an der Macht, haben aber nach diversen Skandalen und Führungswechseln deutlich an Zustimmung eingebüßt. In aktuellen Umfragen liegen sie mit großem Abstand hinter Labour.

Premierminister Rishi Sunaks Bemühungen um eine Trendwende wurden durch die anhaltend hohe Inflation, Massen-Streiks gegen das marode Gesundheitssystem und massive Lebenshaltungskosten im Land behindert – zwei Drittel der Briten haben Umfragen zufolge eine negative Einstellung zu ihm. (AFP)

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