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Soll Union Berlin im Abstiegskampf helfen: Kevin Vogt.

© Ottmar Winter/Ottmar Winter

Wintertransferschluss in der Bundesliga: Welcher Zugang schlägt ein?

Seit Freitag ist das Wintertransferfenster in der Fußball-Bundesliga geschlossen. Welche Zugänge können welchem Verein sofort Hilfe leisten? Drei Experten antworten.

Nur wenige neue Stars sind im gerade geschlossenen Wintertransferfenster in die Bundesliga gewechselt. Drei Experten erklären, von wem sie einiges erwarten - und warum. Alle Folgen von „3 auf 1“ finden sie hier.


Nach dem Harry-Kane-Schauspiel im Sommer konnte das seit Freitag geschlossene Wintertransferfenster der Bundesliga nur deutlich unspektakulärer enden. Doch in Jaden Sancho (Borussia Dortmund) und Eric Dier (Bayern München) sind immerhin zwei internationale Hochkaräter zurück beziehungsweise neu in der Liga, ansonsten besitzen die meisten Zugänge eher nationale Strahlkraft - wenn überhaupt.

In die mittlere Kategorie fällt auf jeden Fall der zweimalige deutsche Nationalspieler Mahmoud „Mo“ Dahoud, den der VfB Stuttgart vom Premier-League-Klub Brighton&Hove Albion ausgeliehen hat. Der 28-Jährige will seiner Karriere in Stuttgart noch einmal neuen Schwung geben, und seinen 162 Bundesligaspielen noch viele hinzufügen.

Tatsächlich stehen die Chancen dafür gut, der VfB hat auf seiner Position im defensiven Mittelfeld nur zwei Spieler im Kader und ist aktuell wegen des Saison-Aus für Dan-Axel Zagadou (Kreuzbandanriss) und der Abstellungen für den Afrika- und Asien-Cup personell arg gebeutelt. Mo Dahoud soll dem VfB ab sofort helfen, das erstaunlich hohe Niveau dieser Saison zu halten. Und er hat in der Vergangenheit auch gezeigt, dass er das kann.


Leonardo Bonucci gehörte in den vergangenen zehn Jahren zu den besten Innenverteidigern der Welt. Daher klingt die Feststellung, dass sich der 1. FC Union Berlin in der Abwehr in diesem Winter verstärkt hat, fast etwas blasphemisch. Der italienische Europameister hat Köpenick nach nur einem halben Jahr wieder verlassen und spielt jetzt für Fenerbahçe Istanbul. Seinen Platz hat Kevin Vogt eingenommen, der für weniger als zwei Millionen Euro von der TSG Hoffenheim kam.

Über Bonucci und seine Arbeitseinstellung sprechen sie bei Union auch nach der Trennung nur mit Bewunderung, sportlich ist er in Berlin aber nie wirklich angekommen. Der 36-Jährige litt unter fehlender Fitness und ließ seine Qualität nur selten aufblitzen. Vogt ist hingegen voll im Rhythmus, kennt den Abstiegskampf aus vielen seiner zwölf Jahre in der Bundesliga und gibt der Defensive Stabilität. In den ersten drei Spielen mit dem neuen Abwehrchef hat Union nur ein Tor kassiert. Die Trikotverkäufe werden unter diesem Tausch leiden, im Kampf um den Klassenerhalt hilft er den Berlinern aber enorm weiter.


Wer wie der FC Bayern gezwungen ist, im Winter seinen Kader aufzubessern, hat es nicht leicht. Nur selten gibt es Schnäppchen und noch seltener Spieler, die ein Spitzenteam verstärken. Die Münchner fanden zwei junge Profis, von denen niemand weiß, wie sie sich entwickeln, und einen erfahrenen Abwehr-Mann, der bei Tottenham zuletzt meist auf der Bank saß. Eric Dier war auch in München nur als Ersatz des ersten Ersatz-Innenverteidigers eingeplant, muss aber jetzt schon in der Startelf aushelfen. Dennoch: das Risiko ist überschaubar, der Vertrag läuft nur bis Sommer.

Anders ist es bei Sacha Boey. Der Rechtsverteidiger rückte in den Fokus, weil er in der Champions League gegen die Bayern ganz ordentlich gespielt hatte. Aber in München ist der Anspruch höher und Druck größer als bei Galatasaray Istanbul. Ähnlich verhält es sich bei Bryan Zaragoza, der, mit 22 noch ein Jahr jünger als Boey, in der spanischen Liga in der Hinrunde lange zu den auffälligsten Spielern auf dem Flügel gehörte, allerdings beim Abstiegskandidaten FC Granada. Es kann funktionieren – oder eben auch nicht.

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