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Bahncard-Kunden müssen sich von der Plastikkarte verabschieden.

© Michael Kappeler/dpa

Bahn hält an Abschaffung der Plastikkarten fest: Verbraucherschützer kritisieren Bahncard-Beschluss scharf

Die Rabattkarte gibt es ab 2024 schrittweise nur noch digital. Doch Verbraucherschützer fordern weiter eine analoge Lösung.

Die Kritik an der Deutschen Bahn nimmt zu, weil sie Bahncards ihren Kunden nur noch digital zur Verfügung stellen will. Auf Plastikkarten will der Konzern 2024 schrittweise verzichten.

Bereits seit dem Fahrplanwechsel will die Bahn keine dreimonatigen Probe-Bahncards 25 oder 50 im Scheckkartenformat mehr verschicken. Ab dem Sommer soll es auch keine ein Jahr gültigen Rabattkarten aus Plastik mehr geben. Stattdessen sollen künftig alle Fahrgäste einen Bahncard-Beleg in der Handy-App der Bahn vorzeigen

„Erneut versucht die Deutsche Bahn, Digitalisierung mit der Brechstange umzusetzen“, kritisierte Marion Jungbluth vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Auch Menschen ohne Smartphone müssten weiter klimaverträglich Bahnfahren können. „Jede Digitalisierungsmaßnahme muss eine analoge Alternative einschließen“, forderte Jungbluth.

Das ÖPNV-Abo gibt es auch als Chipkarte

Auf eine solche analoge Alternative hatte Verkehrsminister Volker Wissing auch beim 49-Euro-Ticket Wert gelegt. Zwar wünschte sich der FDP-Minister, dass jedes Deutschlandticket digital auslesbar ist, aber für Menschen ohne Smartphone wurde hierfür eine Chipkarte eingeführt.

Für ihre Rabattkarte will die Bahn nun aber darauf verzichten. „Eine digitale BahnCard spart eine Menge Plastik“, sagte Marketingvorständin bei DB Fernverkehr, Stefanie Berk, beim Fahrplanwechsel am Sonntag. Zudem könne die Karte anders als in physischer Form nicht vergessen werden oder verloren gehen, wenn sie einmal in der Smartphone-App DB Navigator hochgeladen sei.

An der Umstellung hält die Bahn trotz Kritik von Verbraucherschützern fest. 60 Prozent der Kunden nutzten ohnehin bereits die digitale Bahncard, erklärte eine Sprecherin. Bei den Probe-Bahncards, die ab sofort umgestellt werden, sei der Anteil noch größer.

Man werde sich nun genau anschauen, welches Feedback man zur rein digitalen Probe-Bahncard erhalte. Für den Konzern geht es dabei auch um die grundsätzliche Frage, ob die Fahrgäste „digital only“-Angebote akzeptieren.

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