zum Hauptinhalt
Thema

Karstadt

In der Brandenburger Straße hat nach Karstadt das zweite Kaufhaus eröffnet: C&A. Nun gibt es an beiden Enden der Einkaufsmeile einen Kundenmagneten – hoffen zumindest die Händler dazwischen

Von Katharina Wiechers

„Ich habe mit aller Kraft für Karstadt gekämpft“ vom 23. September Die Wahrheit dürfte sein, dass Herr Middelhoff nur mit halber Kraft für Karstadt gekämpft hat.

Am heutigen Montag wollen die Karstadt-Geschäftsführung und die Gewerkschaft Verdi über Tarifbindung und Arbeitsplatzsicherheit der 20 000 Beschäftigten verhandeln. Ziel der Gewerkschaft ist ein Standort- und Beschäftigungssicherungsvertrag sowie die Rückkehr von Karstadt in die Tarifbindung.

Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen hatte am vergangenen Montag überraschend bekannt gegeben, die Anteile der Premium- und Sporthäuser, zu denen auch das Berliner KaDeWe gehört, zu 75,1 Prozent an den österreichischen Immobilieninvestor René Benko übertragen zu haben. Im Zuge des Verkaufs sollen 300 Millionen Euro an Investitionen in die Karstadt-Filialen fließen.

Luxus. Das KaDeWe ist eines der ertragsstärksten des Unternehmens. Jetzt gehört es Immobilienunternehmer René Benko.

Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen verkauft die Juwelen seiner Warenhauskette, darunter das KaDeWe, an den österreichischen Investor René Benko. Experten loben den Deal als Sanierungsplan. Doch keiner weiß, wie sich Berggruen und Benko Karstadts Zukunft vorstellen.

Von Jahel Mielke

In kürzester Zeit stieg René Benko, der mit seiner Signa Holding etliche bekannte österreichische Immobilien hält, zum „größten Vermieter von Karstadt“ auf, wie es auf der Internetseite des Unternehmens heißt. 2011 erwarb der Tiroler Geschäftsmann gemeinsam mit der deutschen Immobilienfirma Centrum das Premiumhaus Oberpollinger und das Sporthaus in München zum Kaufpreis von 250 Millionen Euro.

Imposant. Das KaDeWe in Berlin gehört zu den großen Luxuskaufhäusern Europas.

Seit 1907 hatte das KaDeWe schon viele Eigentümer. Und es wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Aber das Luxuskaufhaus hat sich in seiner wechselvollen Geschichte immer behauptet.

Von Cay Dobberke

Was kann der Immobilienkaufmann René Benko besser als der Immobilienkaufmann Nicolas Berggruen? Diese Frage werden sich die Mitarbeiter des KaDeWe und ein paar tausend weitere Karstadt-Angestellte stellen.

Das KaDeWe in Berlin zählt zu den Luxus-Kaufhäusern von Karstadt.

Das Berliner KaDeWe wird österreichisch. Nicolas Berggruen gibt seine Anteile an Premium- und Sport-Filialen der Karstadt-Kette ab. Handelsexperten halten das für eine gute Idee - für alle Beteiligten.

Von
  • Alfons Frese
  • Heike Jahberg

Alle Berliner Läden dürfen am Sonntag anlässlich der Internationalen Funkausstellung von 13 bis 20 Uhr öffnen. Die meisten verkaufen bis 18 Uhr – darunter das KaDeWe, die Galeries Lafayette und die Warenhäuser von Kaufhof und Karstadt (am Kurfürstendamm öffnet Karstadt bis 19 Uhr und in Steglitz bis 20 Uhr).

Auch wenn es ihn laut Gesetz nicht mehr gibt – beim inoffiziellen Sommerschlussverkauf werden von den Händlern immer noch besondere Rabatte angeboten. Bis zu 70 Prozent Nachlass gibt es in der Brandenburger Straße

Shoppen in Potsdam: Obwohl es keinen Sommerschlussverkauf mehr gibt, lohnt es sich derzeit.

Auch wenn es ihn laut Gesetz nicht mehr gibt – beim inoffiziellen Sommerschlussverkauf werden von den Händlern immer noch besondere Rabatte angeboten. Bis zu 70 Prozent Nachlass gibt es in der Brandenburger Straße.

„Der Fall des Messias“ vom 27. Juni Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass Michael Naumann diesen Artikel geschrieben und somit den Versuch unternommen hat, das Bild des Investors Nicolas Berggruen zurechtzurücken.

Entzauberter Investor. Nicolas Berggruen auf einer Karstadt-Demonstration.

Nicolas Berggruen galt in der Karstadt-Krise als Retter. Sein jungenhafter Charme garantierte ihm eine Publicity, die deutsche Privatinvestoren sonst meiden. Er wurde zum Helden der Wirtschaftspresse – bis sie bemerkte, dass er „nur ein Investor“, tendenziell eine „Heuschrecke" ist. Michael Naumann blickt auf eine rätselhafte Verdammung.

Von Michael Naumann

Rund 700 Menschen demonstrierten nach Verdi-Angaben am Freitag am Berliner Alexanderplatz gegen die Kündigung der Mantel- und Entgelttarifverträge durch den Handelsverband Deutschland (HDE) – darunter Mitarbeiter von H&M, Netto, Rewe, Real, Thalia und Karstadt. Die Arbeitgeber begründen die Kündigung mit der veralteten Entgeltstruktur in den Verträgen.

In der Kritik. Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen soll mehr investieren, sagen Arbeitnehmervertreter und Lieferanten.

Die Warenhauskette hält trotz des Abgangs des Vorstandschefs an ihrem Sanierungskonzept fest. Es bleibt bei den Stellenstreichungen und dem Ausstieg aus der Tarifbindung. Die Gewerkschaft Verdi kritisierte die Entscheidungen, Handelsexperten aber sehen sie als sinnvoll an.

Von Jahel Mielke
Er sollte Stil bringen: Andrew Jennings, scheidender Vorstandsvorsitzender von Karstadt.

Karstadt muss sich einen neuen Chef suchen. Der Brite Andrew Jennings hört spätestens zum Jahresende auf. Es soll Streit mit dem Eigentümer Nicolas Berggruen geben, der angeblich nicht bereit ist, Geld in den Umbau zu investieren. Dabei spielt offenbar eine Briefkastenfirma auf den British Virgin Islands eine Rolle.

Von Kevin P. Hoffmann

Frankreichs Arbeitsminister Sapin lobt die Vorzüge des dualen Systems bei der Ausbildung.

Von Albrecht Meier
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })