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Um die Bestandsentwicklung zu verfolgen, wurden regelmäßig Jungtiere vermessen, markiert und wieder freigelassen.

© Daniel Rosengren

Bestand erholt: Das Comeback der Saiga-Antilopen

Asiatische Saigas wurden durch Wilderei und Zerstückelung des Lebensraums dezimiert. Nun ist der Bestand auch aufgrund intensiver Schutzbemühungen wieder stark angewachsen.

Die Weltnaturschutzunion IUCN hat den Bedrohungsstatus der Saiga-Antilope (Saiga tatarica) auf der Roten Liste von „vom Aussterben bedroht“ auf „potenziell gefährdet“ herabgestuft. Dem liegt eine bemerkenswerte Erholung der Saiga-Populationen in Kasachstan zugrunde, teilte die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) mit. Von nach Schätzungen etwa 39.000 Tieren im Jahr 2005 ist der Bestand auf jetzt über 1,9 Millionen angewachsen.

In den frühen 1990er Jahren gab es schätzungsweise eine Million Saigas in Russland und Zentralasien. Rund zehn Jahre später verblieben nur etwa sechs Prozent. Die Gründe für den Rückgang sind komplex. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gab es jahrzehntelang Wilderei: für Fleisch und die Hörner, die in der traditionellen asiatischen Medizin verwendet wurden. Aber auch die Fragmentierung der Landschaft trug dazu bei.

Die kasachische Regierung investierte in Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei und die Einrichtung neuer Schutzgebiete mit einer Fläche von über fünf Millionen Hektar. Umfassende Forschungs- und Überwachungsmaßnahmen zur Bewertung der Populationen, der Ökologie und der Migrationsrouten der Art und die Bekämpfung der Wilderei werden derzeit fortgesetzt.

Saigas sind für ihre auffällige Nase bekannt, die hilft, mit den großen Temperaturschwankungen klarzukommen.
Saigas sind für ihre auffällige Nase bekannt, die hilft, mit den großen Temperaturschwankungen klarzukommen.

© Daniel Rosengren

„Dies ist eine der erfolgreichsten Erholungen eines Landsäugetiers, die je verzeichnet wurden“, sagt Vera Voronova, Geschäftsführerin von ACBK, einer kasachischen Organisation und Hauptpartner der Altyn Dala Conservation Initiative, an der neben der kasachischen Regierung die ZGF, Fauna & Flora International und die Royal Society for the Protection of Birds beteiligt sind. Darüber hinaus haben sich Regierungen anderer Staaten, in denen Saigas leben, Forschungsorganisationen und nationale sowie internationale NGOs wie der NABU, die Wildlife Conservation Society und der WWF-Mongolei für den Schutz der Art eingesetzt.

„Es zeigt, wie effektiv der Naturschutz sein kann, wenn alle Beteiligten mit einer starken Mission und ausreichenden Mitteln zusammenarbeiten“, sagt Voronova. Für die langfristige Erholung der Populationen in allen Verbreitungsgebieten gehe es nun darum sicherzustellen, dass die Schutzmaßnahmen in Kasachstan und den Nachbarländern ausgeweitet werden. (pei)

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