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Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften.

© REUTERS/TOM LITTLE

Update

„Wissen nicht, was passiert ist“: Namen der Chemie-Nobelpreisträger bereits vor Verkündung durchgesickert

Ein Experte des Nobelkomitees bestritt zwar, dass die Preisträger schon feststünden. Letztlich wurden aber genau die drei Namen verkündet, die im Umlauf waren.

| Update:

Die Namen der diesjährigen Träger des Chemie-Nobelpreises sind schon Stunden vor der offiziellen Verkündung durchgesickert. Die schwedische Zeitung „Dagens Nyheter“ und das schwedische Wissenschaftsmagazin „NyTeknik“ berichteten am Mittwoch übereinstimmend, dass die renommierte Auszeichnung in diesem Jahr an Moungi Bawendi vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), Louis Brus von der Columbia University und Alexei Ekimov von dem Unternehmen Nanocrystals Technology gehe. So kam es dann auch.

Beide Medien beriefen sich auf eine Pressemitteilung der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, die allerdings nicht auf der Website der Akademie zu finden war. Ein Experte des Komitees für den Chemie-Nobelpreis versicherte gegenüber „Dagens Nyheter“, dass die Preisträger noch gar nicht feststünden. „Ich versuche zu begreifen, was geschehen ist“, sagte Heiner Linke der Zeitung. „Wir haben noch keine Entscheidung getroffen, das heißt, wenn da eine Mitteilung rausgegangen ist, ist das ein Irrtum.“

Auch Akademie-Sprecherin Eva Nevelius reagierte ratlos. „Wir wissen einfach nicht, was passiert ist, wir müssen diese Sache untersuchen“, sagte sie. Die Königliche Akademie der Wissenschaften habe noch keine Entscheidung getroffen, das zuständige Komitee sei erst um 9.30 Uhr zusammengetreten. Bei der offiziellen Verkündung wurden dann aber genau die drei Namen genannt, die zuvor im Umlauf waren.

Entdeckung von Quantenpunkten

„Der Nobelpreis für Chemie im Jahr 2023 belohnt die Entdeckung und Entwicklung von Quantenpunkten: Nanopartikeln, die so klein sind, dass ihre Größe ihre Eigenschaften bestimmt“, zitierte „Dagens Nyheter“ eine E-Mail der Akademie laut Reuters. Nanopartikel und Quantenpunkte werden in LED-Leuchten und TV-Bildschirmen verwendet und können unter anderem auch dazu dienen, Chirurgen bei der Entfernung von Krebsgewebe zu leiten, so soll es in der Erklärung heißen.

Dass die Namen von Nobelpreisträgern vorab durchsickern, kommt selten vor. Die Akademie-Vertreter sind sehr darauf bedacht, dass ihre Beratungen über die Preisträger geheim bleiben. Selbst die Liste der Nominierten wird unter Verschluss gehalten. (mit AFP)

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