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Dumbo-Oktopusse leben in der Tiefsee.

© mauritius images / Lee Dalton / Alamy

Heute vor 82 Jahren: Dumbo, der Namensgeber

Der Zeichentrickfilm „Dumbo“ handelt von einem Zirkuselefanten, der mit seinen Ohren fliegen kann. Heute ist er Namensgeber für andere Tiere mit großen Ohren oder Ähnlichem.

Eine Kolumne von Leonie Fischer

Wenn Tiefseeforscherinnen und -forscher in den dunkelsten Regionen der Ozeane eine seltene Kreatur entdecken, dann sind sie hellauf begeistert. So muss es den US-Forschenden vom Ocean Exploration Trust ergangen sein, als sie den Meeresboden vor einer hawaiianischen Insel im September diesen Jahres bei ihrem üblichen Tauchgang untersuchten. Ganz zufällig stießen sie dabei auf den wohl niedlichsten Oktopus, der in der Tiefsee aufzufinden ist: ein Grimpoteuthis.

Bei wem der lateinische Name keine Assoziation auslöst, dem sei mit dem eingängigeren Namen geholfen: Den Wissenschaftler:innen schwamm ein sogenannter Dumbo-Oktopus vor die Linse.

Dieser Tintenfisch ist extrem selten. Die meisten Dumbo-Oktopusse messen zwischen 20 und 30 Zentimeter, sie können aber bis zu 1,80 Meter lang werden. Viele Tintenfische besitzen einen Siphon. Das ist ein Organ, mit dem sie sich fortbewegen, indem sie Wasser ausstoßen. Bei dem Dumbo-Kraken ist das anders: Er hat zwei Flossen, die sich über seinen Augen befinden. Diese sehen aus wie überdimensionierte Ohren, mit denen er durch die Tiefsee paddelt.

Die elefantenohrartigen Flossen erklären die Namensgebung des Tieres: Der Name geht auf „Dumbo“, den fliegenden Disney-Elefanten, zurück. Der preisgekrönte Film erschien am 23. Oktober 1941, also heute vor 82 Jahren, in den Vereinigten Staaten. Der Film handelt vom Elefantenkind Dumbo, das im Zirkus aufwächst. Dumbo hat riesige Ohren und eine tollpatschige Art, weswegen ihn die anderen Tiere im Zirkus ausschließen. Auch die Zirkusbesucher:innen machen sich über ihn lustig. Sein einziger Freund wird die Maus Timothy. Mithilfe einer angeblichen Zauberfeder, die Dumbo von Raben bekommt, findet er heraus, dass seine Ohren ihm eine besondere Fähigkeit verleihen: Der kleine Elefant kann fliegen – Dumbo wird so zum Zirkusstar.

Passend dazu gibt es noch ein weiteres Tier, das nach dem kleinen Elefanten benannt wurde: die Dumbo-Ratte. Die heißt nicht etwa wegen ihrer tierischen Freundschaft im Zeichentrickfilm so, sondern weil auch sie außergewöhnliche Ohren hat. Ihre Ohren stehen nicht wie für Ratten üblich nach oben, sondern sitzen seitlich am Kopf des Tieres und sind, wie sollte es auch anders sein: groß. Zumindest für Rattenverhältnisse. Bonuswissen für den nächsten Spieleabend: Der wissenschaftliche Name für die Dumbo-Ratte lautet Rattus norvegicus domestica.

Lesen Sie alle bisher erschienenen Folgen der Tagesrückspiegel-Kolumne hier.

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