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Der neugewählte Präsident der Europa-Universität Viadrina, Eduard Mühle (Osteuropahistoriker) am Tag seiner Wahl in Frankfurt (Oder), dem 02. November 2022.

© Viadrina/René Matschkowiak

Neuer Präsident der Viadrina: Ein Brückenbauer nach Osteuropa

Nach dem Weggang von Julia von Blumenthal als Humboldt-Präsidentin hat die Viadrina in Frankfurt (Oder) gewählt: Die Leitung übernimmt der Polen-Experte Eduard Mühle.

Im zweiten Anlauf hat die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) einen Nachfolger für Julia von Blumenthal gefunden, die seit dem 1. Oktober die Humboldt-Universität zu Berlin leitet. Von Senat und Stiftungsrat der Viadrina zum neuen Präsidenten gewählt wurde der Historiker Eduard Mühle.

Mit ihm hat sich die Universität am Grenzfluss zu Polen erneut für einen ausgewiesenen Osteuropa-Experten entschieden: Der 65-jährige Mühle war zuvor Direktor des Leibniz-Instituts für Historische Ostmitteleuropaforschung in Marburg (1995 bis 2005) sowie Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Warschau (2008 bis 2013). Zuletzt forschte er als Gastprofessor und Senior Visiting Fellow in Oxford, Cambridge, Princeton und Prag.

Sein Amt an der Viadrina antreten wird Mühle voraussichtlich zum Beginn des Sommersemesters 2023, heißt es. Bis dahin bleibt die Jura-Professorin Eva Kocher geschäftsführende Präsidentin. „Polen und das östliche Europa sind mir seit Jahrzehnten sowohl professionell wie privat sehr nahe – daher ist die Viadrina genau der richtige Platz für mich, als Universitätspräsident Verantwortung zu übernehmen“, erklärte Mühle nach seiner Wahl am Mittwochnachmittag in Frankfurt (Oder).

Studierende und Lehrende vor dem Auditorium Maximum der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).
Auf dem Campus der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).

© IMAGO

Als Programm verkündete Mühle, an der Spitze der Viadrina darauf hinzuwirken, „dass diese besondere Universität an diesem besonderen Ort als eine Stätte attraktiver Lehre, innovativer Forschung, internationaler Kooperation und gesellschaftsrelevanter Transfers noch sichtbarer wird“. Die Viadrina solle auch „noch wirksamer ihren akademisch-wissenschaftlichen Beitrag zur Bewältigung aktueller Krisen und anstehender Zukunftsaufgaben leisten“.

Mühle spricht fließend Polnisch, hat als Institutsleiter über Jahre in Polen gelebt und ist gleichzeitig Experte für die Geschichte der Ukraine. So könne er die Viadrina „auch über Polen hinaus prominent vertreten“, erklärte der Vorsitzende des Senates der Europa-Universität Viadrina, Christoph Brömmelmeyer.

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle würdigte die Viadrina dafür, dass sie seit ihrer Gründung 1991 wissenschaftliche und gesellschaftliche Brücken nach Polen und in andere osteuropäische Länder baue. Damit sei Mühle als einer der profiliertesten deutschen Osteuropa-Wissenschaftler und als erfahrener Wissenschaftsmanager „in der Universitäts-Doppelstadt Frankfurt (Oder) – Słubice am richtigen Ort“. Schüle gab dem künftigen Präsidenten auf den Weg, die Viadrina zu einer „Universität der Zeitenwende“ auszubauen.

Vor der Nominierung Mühles im Oktober hatte ein anderer sehr aussichtsreicher Kandidat in Frankfurt (Oder) überraschend abgesagt: Im Juli war der Osteuropa-Historiker Philipp Ther nominiert worden, entschloss sich aber kurz darauf dafür, in Wien zu bleiben.

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