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Im Luxuskaufhaus Quartier 207 soll nach dem Wunsch der Berliner Politik die neue Zentral- und Landesbibliothek entstehen.

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Zukunft der Zentral- und Landesbibliothek: Friedrichstraße laut Zwischenbericht als Standort geeignet

Rechtlich, baulich und wirtschaftlich stehe der Umnutzung des Quartier 207 nichts im Wege, verkündete Kultursenator Joe Chialo (CDU).

Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat vorerst Grund zur Freude. Dem von ihm initiierten Vorhaben, die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) im Quartier 207 in der Friedrichstraße anzusiedeln, steht rechtlich, baulich und wirtschaftlich nichts im Wege. So jedenfalls steht es im Zwischenbericht zu einem Gutachten über die Eignung des Standorts, das die Berliner Immobilienmanagement GmbH (Bim) im September in Auftrag gegeben hat.

Nach jetzigem Informationsstand sei festzuhalten, „dass das Quartier 207 offenbar das einzige absehbar verfügbare Angebot ist, das den Anforderungen der ZLB hinsichtlich Lage, Gebäudetypologie und Verkehrslast erfüllt“, verkündete Chialo am Montag im Berliner Abgeordnetenhaus.

Die Finanzierung ist noch offen

Der Kauf und Umbau des Kaufhausgebäudes würde laut dem Gutachten deutlich weniger kosten als der zuletzt geplante Neu- und Ausbau am Blücherplatz für 640 Millionen Euro. Die bisher veranschlagten Kosten von 589 Millionen Euro für den Lafayette-Standort könnten laut dem Gutachten „trotz erheblicher Baukostensteigerungen noch einmal um einen Betrag im zweistelligen Millionenbereich gesenkt werden“, zitierte Chialo.

Im Haushalt sind für die ZLB aktuell keine Mittel vorgesehen, wie CDU-Fraktionschef Stettner am Montag bei einer Pressekonferenz auf Nachfrage noch mal bekräftigte. Bislang ist also offen, wie eine Finanzierung des Projekts aussehen könnte. Man sei sich über die angespannte Haushaltslage bewusst, sagte Chialo, diese werde sich auch in den nächsten Jahren nicht bessern. Angesichts dieser Tatsache prüfe man aktuell auch „unkonventionelle“ Finanzierungsmodelle. Da man sich in einem laufenden Prozess mit „mehreren Beteiligten befinde“, dürfe er allerdings gerade nicht genauer auf die Zahlen eingehen, auch um die Verhandlungsposition des Landes nicht zu schwächen.

Den Zwischenbericht will der Kultursenator als „Aufforderung“ verstanden wissen: „Wir müssen jetzt handeln und die entsprechenden Änderungsanträge stellen, damit die ZLB an einem zentralen Standort in Berlin entstehen kann. Sonst ist das Projekt erledigt.“

Ein abschließender Bericht zu dem Standort an der Friedrichstraße wird am 6. Dezember erwartet.

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