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Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Archivbild)

© IMAGO/Frank Ossenbrink

Heizungsdebatte als Chefsache: Hier kann der Kanzler zeigen, wie Regieren geht

Wärmepumpen, Solaranlagen – was denn nun? Und was das alles kostet. Da muss Klarheit her. Und wenn es Olaf Scholz selbst macht. Ist doch fürs Klima, auch das in der Koalition.

Eine Kolumne von Stephan-Andreas Casdorff

Wie ist eigentlich gerade der Stand im Heizungsthema? Sachlich gesehen? Tatsache ist: Keiner wird 2024 kommen, um einfach so eine Gasheizung herauszureißen. Es gibt keine sofortige Austauschpflicht, sondern vielmehr etliche Übergangsfristen. Übrigens, wichtig: auch bei Havarien.

Wenn die Gasheizung zum Beispiel zwei Jahre alt sein sollte, darf die bis zum 31. Dezember 2044 genutzt werden. Erst danach sind keine fossilen Heizungen mehr erlaubt.

Stattdessen: Anschluss an ein Wärmenetz; Einbau einer Wärmepumpe; oder einer Stromdirektheizung; oder einer solarthermischen Anlage; oder, oder, oder… Insgesamt sieben Möglichkeiten.

Jetzt mal schnell zum Geld: Es gibt vier sogenannte Förderelemente. Auch hier nur als ein Beispiel, den Bonus von 20 Prozent für die, die einkommensabhängige Sozialleistungen erhalten; und für den Austausch von Kohleöfen und Öl- und Gaskesseln, die älter sind als 30 Jahre. Ausnahmen betreffen selbst nutzende Altbesitzer, die ihre Immobilie schon vor 2002 bewohnten, und Personen über 80.

Bis zu 60.000 Euro Kredit soll es geben

Und es geht weiter, mit Boni von zehn Prozent, mit Kreditförderung – zinsgünstig bis zu 60.000 Euro für alle – oder die Förderung über das Einkommensteuergesetz. Da können selbst nutzende Eigentümer 20 Prozent ihrer Investitionskosten direkt von der Steuer abziehen. Die Regierung prüft hier allerdings nochmal Ergänzungen.

Ja, ein bisschen mühselig ist es, sich durch die Informationen durchzufräsen. Es sind nämlich viele. Man findet sie beim Bauministerium. Bloß sollten mehr davon wissen.

Immerhin ist das ein Megathema. Warum? Deutschland muss seine Klimaziele erreichen, die Wärmeversorgung sichern und Abhängigkeiten von fossilen Energieimporten verringern, Bürgern Anreize setzen und sie individuell unterstützen.

Da gehts zur Sache. Wenn das den Chef nicht herausfordert. Ein Sozialdemokrat, der zum 160. seiner Partei zeigt, dass er regieren kann. Für einen vom Schlage des Olaf Scholz doch wie gemacht.

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