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ARCHIV - 24.04.2019, Brandenburg, Wandlitz: Kinderrucksäcke hängen im Eingangsbereich eines Kindergartens. (Zu dpa: "Verdachtsfälle wegen Kindeswohlgefährdung in Kitas gestiegen") Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Monika Skolimowska

An der Grenze : Berliner Beschäftigte in sozialen Berufen stark belastet

Eine Studie zeigt: Die Bedingungen in der Sozialen Arbeit haben sich seit Corona deutlich verändert. Die Problemlagen haben seit der Pandemie zugenommen.

Zwei Drittel der Berliner Beschäftigten in der Sozialen Arbeit sind häufig oder sehr häufig an ihrer Belastungsgrenze. Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Hochschule Fulda durchgeführt haben. Als Grund für die hohe Belastung nannten die Beschäftigten die Corona-Pandemie.

Die Problemlage der Patienten und Klientinnen habe sich demnach durch die Pandemie deutlich verschärft, sagten 82 Prozent der Interviewten. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass die Nachfrage nach sozialer Arbeit seit der Pandemie deutlich gestiegen sei.

Für die bundesweite Studie wurden insgesamt 8200 Beschäftigte der Sozialen Arbeit befragt, davon 350 Berlinerinnen und Berliner. 77 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht davon ausgingen, bis zur Rente durchhalten zu können. Den Machern der Studie zufolge ist das Burnout-Risiko in allen Bereichen der Sozialen Arbeit hoch, besonders gravierend aber ist sie im öffentlichen Dienst.

Rund 39 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig drei oder mehr Stunden wöchentlich zusätzlich arbeiten zu müssen. Über die Hälfte steht unter Zeitdruck.

Die Folgen dieser Entwicklung könnten dramatisch sein. Die Verfasser der Studie warnen davor, dass sich der bereits vorhandene Personalmangel noch weiter verschärfen wird. Für die Menschen, die diese Arbeit in Anspruch nehmen - in Kranken- oder Pflegeeinrichtungen, Kindertagesstätten, Schulen, bei der Quartiersarbeit - habe das unmittelbare negative Auswirkungen. Einrichtungsschließungen aufgrund hoher Krankheitswerte und erschöpfter Beschäftigter könne sich die Gesellschaft im Angesicht mehrerer Krisen „nicht leisten“, heißt es in einem Ergebnispapier.

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