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Heyo Kroemer ist ein deutscher Pharmakologe, seit 2019 ist er Vorstandsvorsitzender der Charité.

© Mario Heller

Exklusiv

Aufsichtsrat für Vertragsverlängerung: Heyo Kroemer soll Berliner Charité fünf weitere Jahre führen

Seit vier Jahren leitet der Pharmakologe Heyo Kroemer die größte Universitätsklinik Europas. Sein Vertrag soll für eine zweite Amtszeit verlängert werden.

Die Berliner Charité soll auch nach dem Jahr 2024 von Heyo Kroemer geführt werden. Nach Tagesspiegel-Informationen einigte sich der Charité-Aufsichtsrat am Freitag darauf, den Vertrag mit Pharmakologen für eine zweite Amtszeit verlängern zu lassen. Ein Sprecher der landeseigenen Universitätsklinik bestätigte das auf Anfrage.

Kroemers aktuelle Amtszeit als Charité-Vorstandsvorsitzender läuft noch bis September 2024, ein Fünf-Jahres-Turnus ist üblich. Der heute 63-jährige Kroemer hatte den Vorstand an Europas größter Hochschulmedizin im September 2019 übernommen.

Dem Charité-Aufsichtsrat sitzt Berlins Wissenschafts- und Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) vor, dem Gremium gehören 14 stimmberechtigte Mitglieder an. Innerhalb der Regierungsparteien CDU und SPD herrscht Konsens über die Verlängerung Kroemers. Im Senat weiß man, dass passende Fachleute für den Vorstandsposten äußerst knapp sind. Schon der Vertrag von Kroemers Vorgänger, dem Neurologen Karl Max Einhäupl, war wiederholt verlängert worden, bevor der damals 72-Jährige 2019 von Kroemer abgelöst wurde.

Kroemer, verheiratet und drei Kinder, leitete zuvor die Hochschulmedizin in Göttingen. An der Charité verwaltet er einen Jahresgesamtumsatz von 2,3 Milliarden Euro, ist für 21.000 Pflegekräfte, Ärzte, Laboranten, Handwerker sowie 3100 Betten verantwortlich, die sich auf drei Hauptstandorte verteilen. In der Charité müssen Patientenversorgung, Forschung und Lehre kombiniert werden.

Kroemer betont immer wieder, dass der „Kampf um die besten Köpfe“ intensiver werde, schon aus Personalmangel sollte alles, was sich durch Computer und Roboter erledigen lasse, digitalisiert werden. Kroemer wird die Charité durch die Krankenhausreform der Bundesregierung führen müssen, zudem steht ein Sparkurs an.

Die Koalition möchte zugleich, dass das Transport-, Reinigungs- und Wachpersonal der Charité-Tochter CFM voll in das Stammhaus integriert wird. Dann soll auch für diese Beschäftigten der höhere Tarif des öffentlichen Dienstes gelten.

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